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Studie: Moore versorgen Meere mit Eisen  
  Unerwarteten Zusammenhängen sind Wissenschaftler um Regina Krachler von der Uni Wien auf die Schliche gekommen. Offensichtlich heizt das oft beklagte Verschwinden der Moore den Klimawandel an.  
Moore versorgen nämlich Meere mit dem Mangelstoff Eisen, ohne diesen können Algen nicht arbeiten und Kohlendioxid aus der Luft aufnehmen, teilte die Universität Wien in einer Aussendung mit.
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Wichtiges Spurenelement
Eisen ist für die meisten Lebewesen ein wichtiges Spurenelement. So ist es zentraler Bestandteil der Hämoglobin-Moleküle im menschlichen Blut, aber auch Pflanzen können ohne ein Minimum an Eisen keine Photosynthese betreiben.
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In Wasser unlöslich
Obwohl Eisen in der Erdkruste mehr als reichlich vorhanden ist, wird es in Oberflächengewässern häufig knapp. Ursache dafür sind die chemischen Eigenschaften des Elements. In Anwesenheit von Sauerstoff ist es in Wasser so gut wie unlöslich, es sinkt auf den Grund und steht etwa den Schwebealgen nicht mehr zur Verfügung.
Moore verhindern das Ausfallen von Eisen
Durch so genannte Komplex-Stoffe, die vor allem in Mooren produziert werden, wird das Ausfallen von Eisen allerdings verhindert. Das Metall bindet sich fest an die Komplexe und kann so - gleichsam Huckepack - über weite Strecken transportiert werden.

Eine Überprüfung eines Teams vom Institut für Anorganische Chemie der Uni Wien konnte in Mooren in Schottland nachweisen, dass sich dort derart hochkomplexe Strukturen bilden, dass sie das an sie gebundene Eisen bis ins Meer bringen.
Weniger Eisen, weniger Aufnahme von Kohlendioxid
Nun sammeln Krachler und ihr Team Proben von verschiedenen Moorgewässern in Österreich. Ziel ist es, die Eigenschaften der so genannten bioanorganischen Stoffe aus den Mooren genau zu erfassen.

Eines ist klar: Verschwinden die Moore, gelangt laut den jüngsten Erkenntnissen weniger Eisen in die Meere. Das wiederum reduziert dort das Algenwachstum und somit die Aufnahme des Treibhausgases Kohlendioxid aus der Atmosphäre.

[science.ORF.at/APA, 11.7.07]
->   Institut für Anorganische Chemie (Uni Wien)
 
 
 
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01.01.2010