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"Anderes Ranking": Uni Wien im Europa-Spitzenfeld  
  Ein neues Uni-Ranking sieht die Universität Wien im Spitzenfeld der europäischen Hochschulen. Hauptkriterien waren Mitgliedschaften in Herausgeberräten und wissenschaftlichen Beiräten von Fachjournalen.  
Weltweit an der Spitze liegen wie bei allen Rankings die Top-US-Unis: Rang eins belegt Harvard, gefolgt von Stanford und der University of Pennsylvania. Beste nicht-amerikanische Hochschule ist Cambridge (Platz zehn), beste Uni außerhalb des anglo-amerikanischen Raums die University of Tokyo (Platz 24).
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Die Studie "Journal gatekeepers indicator-based top universities of the world, of Europe and of 29 countries - A pilot study" von Tibor Braun et al. ist in der Zeitschrift "Scientometrics" (Bd. 71, Nr. 2, 155-178, doi: 10.1007/s11192-007-1843-4) erschienen.
->   Zur Studie (kostenpflichtig)
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Uni Wien auf Platz sieben in Europa
Europaweit nimmt die Uni Wien hinter Cambridge, dem University College London, Oxford, der ETH Zürich, der University of Edinburgh und dem Karolinska Institute (Stockholm) Platz sieben ein.

Weltweit findet sich keine weitere österreichische Uni unter den Top 100. Im Europavergleich belegt die Technische Universität Wien Platz 76 bis 85.
"Journal Gatekeepers" entscheidend
Normalerweise werden in Uni-Rankings Faktoren wie die Zahl der Veröffentlichungen und die Anzahl der Nobelpreisträger an der Uni berücksichtigt, doch diese Rangliste ging einen anderen Weg.

Für das Ranking wurde ausschließlich die Zahl der so genannten "Journal Gatekeepers" herangezogen. Das sind Mitglieder von Herausgeber- oder wissenschaftlichen Beiräten von Fachzeitschriften, die entweder eingereichte wissenschaftliche Arbeiten selbst beurteilen oder die "Reviewer" aussuchen bzw. koordinieren.
Zählung von Nobelpreisträgern wenig sinnvoll
Die Studienautoren um den ungarischen Chemiker Tibor Braun halten das Heranziehen der "Gatekeeper" deswegen für aussagekräftiger, weil sie anders als die Autoren wissenschaftlicher Artikel anhand ihrer Forschungsleistungen in der Vergangenheit ausgewählt werden.

Außerdem werde dadurch das Problem der Zählweise bei Mehrfach-Autorenschaften vermieden. Faktoren wie die Heranziehung von ehemaligen oder aktuellen Nobelpreisträgern halten sie überhaupt für wenig sinnvoll.
Viele Rankings - viele Methoden
Andere Rankings wie jenes der Shanghai Jiao Tong University ziehen dagegen die Anzahl der von der Uni hervorgebrachten und an der Uni lehrenden Nobelpreisträger, die Größe der Institution, die Anzahl der in wissenschaftlichen Publikationen häufig zitierten Forscher in verschiedenen Disziplinen sowie die Anzahl der in den Zeitschriften "Nature" und "Science" publizierten Artikel heran.

Das "Times Higher Education Supplement" wiederum basiert in erster Linie auf Befragungen von ausgewählten Wissenschaftlern, der Häufigkeit von Zitaten in internationalen Wissenschaftszeitschriften, dem Anteil von internationalen Studenten und Angestellten und dem Verhältnis von Angestellten und Studenten.

Die Resultate sind dabei aber ähnlich - so belegt etwa Harvard bei allen drei Ranglisten Platz eins, anglo-amerikanische Unis dominieren nach Belieben. Für die österreichischen Unis sind die Ergebnisse des "Gatekeeper"-Rankings allerdings etwas besser.

[science.ORF.at/APA, 13.7.07]
->   Ranking der Shanghai Jiao Tong University
->   "Times Higher Education Supplement"
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01.01.2010