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Tagung: Depression zwischen Hirn und Seele  
  Was lange gar nicht miteinander konnte, soll nun zusammengehen: Um neue Therapien für Depressionen zu finden, sollen Neurowissenschaft und Psychoanalytik künftig verstärkt an einem Strang ziehen.  
Die Förderung der "neuro-psychoanalytischen" Forschung hat sich zumindest die kürzlich gegründete US-amerikanische Hope for Depression Research Foundation (HDRF) in New York auf ihre Fahnen geheftet, wie die Initiatoren am Mittwoch anlässlich des ersten Seminars der Organisation in Wien berichteten.
Verbindung von zwei empirischen Daten
Es ginge um die bisher längst überfällige Verbindung von zwei empirischen Datensätzen, so Mark Solms, Ko-Direktor für Forschung der HDRF und Vorstand des Instituts für Neuropsychologie an der University of Cape Town (Südafrika).

Es gebe eine gute Faktenlage zu den genetischen Mechanismen in Bezug auf Depressionen. Zudem stehe das Auftreten der Erkrankung nachweislich mit bestimmten Lebensereignissen wie etwa einem frühen Verlust einer nahe stehenden Person in Zusammenhang. Was zunächst wie Gegensätze erscheine, gehöre zusammen.
Psychopharmaka plus Gesprächstherapie
"Wir wissen mit Sicherheit zwei Dinge. Erstens: Die beste Behandlung für Depressionen ist nicht die psychopharmakologische oder die Gesprächstherapie. Zweitens: Die beste Behandlung sind beide zusammen", so Solms.
Zwei Millionen Euro aus neuer Foundation
Forschung, die die Bereiche der Neurowissenschaften als die Biologie des Gehirns und Psychoanalyse als die Erforschung des Denkens und der Emotionen vereint, stellt die HDRF Fördermittel in Form von Stipendien zur Verfügung.

In Andenken an ihre an Depression leidende Mutter gründete die Philanthropin Audrey Gruss die Non-Profit-Organisation im Vorjahr. Seitdem wurden bereits drei Millionen Dollar (2,18 Euro) an Mitteln an internationale Forschungseinrichtungen vergeben.

Als Standort für das erste Seminar der HDRF wählten die Veranstalter Wien, um dem Wirken von Sigmund Freud ein Zeichen zu setzen.

[science.ORF.at/APA, 18.7.07]
->   Mark Solms, University of Cape Town
->   Das Seminar der HDRF in Wien
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Depression
 
 
 
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01.01.2010