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Studie: Der Mensch als Regenmacher  
  Der Mensch hat mit seinen Aktivitäten im 20. Jahrhundert weltweit den Regenfall verändert. Zu diesem Schluss kommt eine kanadische Analyse der Niederschlagswerte des vergangenen Jahrhunderts.  
Die Verschiebung der Niederschlagsverteilung habe sich möglicherweise bereits deutlich auf Ökosysteme, auf die Landwirtschaft und auch auf die menschliche Gesundheit ausgewirkt, berichten Forscher um Francis Zwiers von der kanadischen Umweltschutzbehörde Environment Canada in Toronto.
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Die Studie "Detection of Human Influence on Twentieth-Century percipitation Trends" von Xuebin Zhang et al. wird im britischen Fachjournal "Nature" (Bd. 448, S. 461) erscheinen und ist anlässlich der Unwetter in Großbritannien vorab veröffentlicht worden.
->   Studie
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Mehr Regen auf der Nordhalbkugel
Die Wissenschaftler nutzten für ihre Analyse Aufzeichnungen des Global Historical Climatology Network von 1925 bis 1999, die Änderungen der Niederschlagsmenge in bestimmten Breiten belegen. Diese Daten verglichen sie mit Rechenergebnissen 14 verschiedener Klimasimulationen.

Mit der Variabilität des Weltklimas und natürlichen Prozessen allein habe sich die veränderte Verteilung der Niederschläge nicht simulieren lassen, schreiben die Forscher. Erst die Berücksichtigung des zunehmenden Ausstoßes von Treibhausgasen führte zu Rechenergebnissen, die mit den Messdaten übereinstimmen.

Die jährliche Regenmenge zwischen dem 40. und dem 70. nördlichen Breitengrad habe den Daten zufolge während des 20. Jahrhunderts um 21 Millimeter zugenommen - in Mittel- und Nordeuropa zum Beispiel.

In den Tropen und Subtropen der Südhalbkugel stieg der jährliche Niederschlag sogar um 82 Millimeter. In den entsprechenden Breitengraden der nördlichen Hemisphäre - etwa im Norden Afrikas - verminderte sich die Regenmenge dagegen um 98 Millimeter.
Industrielle Aktivitäten verändern Niederschlagsverteilung
Der Einfluss des Menschen auf den Klimawandel wurde anhand verschiedener Messungen festgestellt, darunter die Bodentemperatur, der Meeresspiegeldruck, die Temperatur der Erdatmosphäre und die Temperatur in den Ozeanen.

Mit der Studie sei laut den Forschern zum ersten Mal nachgewiesen worden, dass der Mensch mit seinen industriellen Aktivitäten nicht nur die Temperaturen steigen lasse, sondern auch die globale Niederschlagsverteilung verändere.

Bereits Montag hat die britische Zeitung "Independent" von der Studie berichtet und bewertete sie als Nachweis dafür, dass die seit Freitag andauernden Überschwemmungen in Großbritannien auf den Klimawandel zurückzuführen seien.

[science.ORF.at/APA/AFP/dpa, 23.7.07]
->   Frank Zwiers
->   Environment Canada
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Deutlich mehr Regen im 20. Jahrhundert (27.4.06)
 
 
 
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01.01.2010