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Mini-"Gebärmutter" auf einem Chip  
  Japanische Forscher haben eine Mini-"Gebärmutter" auf einem Chip hergestellt. Durch diese Konstruktion überlebten mehr Mäuseembryonen nach einer künstlichen Befruchtung als bei der herkömmlichen Methode.  
Die winzige Kammer hat einen Durchmesser von zwei Millimetern und ist mit einer Nährlösung gefüllt. Die Gruppe um Teruo Fujii von der Universität von Tokio hat eine Erlaubnis, die Technik auch mit menschlichen Embryonen zu testen.

Entsprechende Versuche sollen noch in diesem Jahr beginnen, berichtet das Magazin "New Scientist" in seiner Ausgabe vom nächsten Samstag.
Besser als herkömmliche Befruchtung
Nach Tierversuchen mit dem Minilabor sind die Forscher optimistisch. Von 50 befruchteten Eizellen entwickelten sich 30 in der neuen Umgebung zu frühen Embryonen, heißt es im "New Scientist". Mit dem bisherigen Verfahren seien es nur 26 von 50 gewesen.

In einem zweiten Experiment implantierten die Forscher die Embryonen in Mäuseweibchen. Das Resultat: 44 Prozent des Nachwuchses aus der künstlichen Gebärmutter wurden zu gesunden Föten, verglichen mit 40 Prozent bei der herkömmlichen Befruchtung im Reagenzglas.
Gleich bleibend günstige Umgebung
Der Chip schafft mit seinen geregelten Zu- und Abflüssen den Embryonen eine gleich bleibend günstige Umgebung. Im herkömmlichen Verfahren werde das Nährmedium eher stoßweise getauscht, was Änderungen der Temperatur oder des Säuregehalts verursache. Diese Bedingungen lassen sich in dem winzigen Reaktionsraum genau regeln.

Die winzigen "Labors auf einem Chip" verkleinern chemische oder biologische Laboratorien so weit, dass sie mit Bruchteilen eines Milliliters auskommen. Die Flüssigkeiten strömen durch feine Kanäle und lassen sich dabei gut untersuchen und kontrollieren. Chemie- und Biotechnik-Firmen nutzen solche Chips routinemäßig.

[science.ORF.at/APA/dpa, 25.7.07]
->   New Scientist
->   University of Tokyo
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01.01.2010