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Waldbrände: Nur vier Prozent natürliche Ursachen  
  Ein Großteil aller weltweiten Waldbrände könnte nach einer Studie der Umweltschutzorganisation WWF verhindert werden: Nur vier Prozent der Brände habe eine natürliche Ursache wie zum Beispiel Blitzschlag.  
"In allen anderen Fällen ist der Mensch verantwortlich", sagte die WWF-Waldexpertin Nina Griesshammer. Allein mit kluger Waldbewirtschaftung könnten hunderttausende Bäume jährlich vor den Flammen bewahrt werden, fügte sie hinzu.
Brandstiftung und Wassermangel
Die Hauptursachen für die verheerenden Waldbrände sind laut WWF Brandstiftung, die künstliche Anlage von Wäldern, Hitzewellen sowie Wassermangel.

Als Konsequenzen forderte die Organisation ein Ende der Monokultur-Wälder, die Rückkehr zu heimischen Baumarten sowie die konsequente Strafverfolgung von Brandstiftern.
Satellitenbild zeigt Waldbrände am Mittelmeer
 
Bild: Meteosat 8, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Das Bild vom 24.7.07 zeigt die Waldbrände in Frankreich, Italien, Sardinien, Kroatien, Albanien und Griechenland. Die roten Gebiete sind die Waldbrände, die Rauchfahnen sind blassgrüne Bänder (z.B. in Sardinien).
Jedes Jahr brennt "ein Korsika" am Mittelmeer ab
Nach den Worten Griesshammers hat sich die durchschnittliche jährliche Waldbrandfläche im Mittelmeerraum seit den 60er Jahren vervierfacht.

Jedes Jahr gebe es dort rund 50.000 Brände, denen etwa 800.000 Hektar Wald zum Opfer fielen.

Dies entspreche in etwa der Fläche Korsikas. Besonders betroffen seien Spanien, Portugal, Italien und Griechenland.
Monokulturen sind zu vermeiden
Weil angesichts des Klimawandels Dürre und extreme Hitzewellen immer häufiger würden, müssten eintönige Baumreihen, in denen sich Feuer rasend schnell ausbreiten könne, künftig ebenso vermieden werden wie die Bepflanzung mit fremdländischen Bäumen.

Als typisches Negativ-Beispiel nannte Griesshammer die Eukalyptus-Monokulturen in Portugal, die die ehemals weit verbreiteten und feuerfesten Korkeichen verdrängt hätten: "Deshalb nimmt Portugal heute den europäischen Spitzenplatz bei der Waldbrandgefahr ein."

[science.ORF.at/APA/AP, 26.7.07]
->   Waldbrandstudie des WWF (pdf-Datei)
Mehr zu den Bränden in ORF.at:
->   Dramatische Flucht ins Meer (26.7.07)
 
 
 
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01.01.2010