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Wissenschaft: Österreich kooperiert mit Mazedonien  
  Österreich und Mazedonien verstärken die Zusammenarbeit. Das jüngste Beispiel ist die Kooperation zwischen den Zentralanstalten für Meteorologie und Geodynamik in Wien und Skopje.  
Die Zusammenarbeit wurde kürzlich bei einem Besuch von Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) in Skopje besiegelt. Hahn hat dabei ein Abkommen über wissenschaftliche Zusammenarbeit unterzeichnet, mit dem auch der Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern ausgebaut werden soll.
Führende Rolle in Erdbebenforschung
Heute vor 44 Jahren erschütterte ein Erdbeben die Stadt Skopje. Mehr als eintausend Menschen starben, mehr als 100.000 wurden obdachlos. Dieses Ereignis führte dazu, dass die Universität in Skopje eine führende Rolle in der Erdbebenforschung am Balkan übernahm.
Daten werden nach Wien übertragen
Doch der Zerfall des alten Jugoslawien brachte auch für die Wissenschaft schwere Zeiten, und viele Geräte sind veraltet. Daher hat die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien ihrer Partnerinstitution nun ein modernes Seismometer geschenkt. Daten werden künftig nach Wien in Echtzeit übertragen. Das hat bei Erdbeben große Bedeutung, erläutert Wolfgang Lenhardt von der Zentralanstalt:

"Es ist wichtig, die Einsatzkräfte in Österreich sofort zu mobilisieren. Es wird dann die AFDRU, das ist die Austrian Forces Desaster Relief Unit, und die fährt dann ins Ausland und hilft bei den Bergungsmaßnahmen und bei den Suchtrupps; und je früher die Truppen hier ankommen, desto effektiver sind sie."
Nutzen für Österreich
Diese Zusammenarbeit nützt aber auch Österreich: Erstens sind viele Österreicher als Touristen und Geschäftsleute oft auch in potentiellen Erdbebenregionen unterwegs; zweitens kann man bei Beben in Österreich nun auch auf Gegenmessungen aus Skopje zurückgreifen, und diese Daten fließen in die Bauordnungen ein.

Zusammengearbeitet haben beide Institutionen bereits bei einem Tempus-Projekt der EU. Tempus- und CEEPUS-Programme nützen auch heimische Universitäten zu einer vielfältigen Zusammenarbeit mit der Universität in Skopje. In Österreich studieren bereits mehr als 300 Studenten aus Mazedonien; ihre Zahl hat sich seit dem Jahre 2000 mehr als verdoppelt.

Christan Wehrschütz, Ö1 Wissenschaft, 27.7.07
->   Mehr über CEEPUS (österr. Auslandsdienst)
 
 
 
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01.01.2010