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Österreichs Hochschulen (II): Uni Innsbruck  
  Seit voriger Woche porträtiert eine Ö1-Sommerserie österreichische Universitäten. Im zweiten Teil stellen wir heute die größte Universität Westösterreichs vor: die Uni Innsbruck.  
Volluniversität im Westen
Vor mehr als 300 Jahren war die Universität Innsbruck ein Jesuitengymnasium. Im Jahr 1669 widmete es Leopold I. in eine Universität um. Der erste Lehrgang war das Fach Logik.

Heute studieren 21.000 junge Menschen an der Universität Innsbruck. Über dreitausend inskribieren jedes Studienjahr neu. Sie können aus mehr als 90 Studienmöglichkeiten auswählen. Fast 2.500 schließen jedes Jahr ihr Studium ab.

Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft dominieren die Forschung an der größten Universität West-Österreichs. Mit 15 Fakultäten ist die Uni eine Volluniversität. Mit dem Unterschied zu den anderen Universitäten, dass es in Innsbruck auch eine bauwissenschaftliche und eine Architektur-Fakultät gibt.
Top: Quantenphysik und molekulare Biowissenschaft
Zwei Forschungszentren sind die "Leuchttürme" der Innsbrucker Forschung: Die Quantenphysik und die molekulare Biowissenschaft.

Viele der 73 Institute arbeiten in Forschungs-Plattformen zusammen. Eine Plattform zum Beispiel ist: Mensch, alpiner Raum und Umwelt. Eine andere: Religion, Gewalt, Kommunikation und Weltordnung.
Angewandte und Grundlagenforschung
36 Forschungsschwerpunkte weist die Universität Innsbruck auf. Angewandte Forschung ist dabei genauso wichtig wie Grundlagenforschung.

Der Rektor der Universität Innsbruck Professor Manfred Gantner im ORF Radio: "Grundlagenforschung ist zweckfreies Forschen. Dieses ist sehr wichtig. Es ist einfach die Basis. Natürlich versuchen wir auch 'nützliche Forschung' zu machen. Nämlich Probleme zu lösen, die Wirtschaft oder Gesellschaft haben."
Schwerpunkt Finanzforschung
Über 800 Forschungsprojekte laufen derzeit an der Universität. Einige davon beschäftigen sich mit Wirtschaftsforschung. Die Finanzforscher untersuchen zum Beispiel, welches Entlohnungssystem das beste ist oder wie man bei Ein- und Verkauf von Aktien am besten abschneidet - oder am schlechtesten.

Experimentellen Methoden stehen dabei im Vordergrund. Die Finanzforschung ist aber nur einer von vielen Bereichen. Quantenphysiker, Umweltforscher, Biotechnologen und Kulturwissenschaftler werden für ihre Forschungen immer wieder mit internationalen Forschungspreisen geehrt.
Eine Million Euro für Dissertanten
Begabte und fleißige Studenten werden von der Universität besonders gefördert.100 Dissertationen werden jedes Jahr mit insgesamt einer Million Euro unterstützt.

Die Studenten werden nach einem leistungsbezogenen Verfahren ausgewählt. Die Auserwählten schließen einen Vertrag mit ihren Betreuern ab, den sie erfüllen müssen.

Außerdem gibt es eine Reihe von Stipendien und Preisen. Firmen und Privatstiftungen sponsern jährlich eine Million Euro für Studierende.
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Mehr Frauen an die Uni
Frauenförderung ist Rektor Gantner ein besonderes Anliegen. Für Studentinnen und junge Forscherinnen wird derzeit ein universitätseigener Kinderhort eingerichtet. An den Fakultäten wird auf die besondere Familiensituation junger Forscherinnen Rücksicht genommen, damit sie sich auch habilitieren können. Bei Berufungen achtet Rektor Gantner besonders darauf, dass Frauen berücksichtigt werden.
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Internationale Kongresse
Die Universität Innsbruck veranstaltet jedes Jahr internationale Kongresse, um Forscher aus aller Welt anzuziehen Demnächst findet der Weltkongresss für Romanisten in Innsbruck statt, sagt der Rektor Manfred Gantner.

"Wir wollen Innsbruck gezielt als Begegnungsstätte für die Wissenschaft ausbauen. Wir meinen, das sei ein gewisser Markt. Denn Innsbruck ist ein wunderschöner Ort, um sich zu treffen und hat sehr gute Verkehrsverhältnisse. Von Flughafen bis zur Eisenbahn. Und auch durch diese Brückenfunktion zu Italien und zum romanischen Raum."

Edith Bachkönig, Ö1 Wissenschaft, 27.7.07
->   Universität Innsbruck
Ö1 Sommerserie:
->   Teil 1 - TU Graz: Kleine Uni mit internationalem Profil
 
 
 
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01.01.2010