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Studie: Unfallhäufung zu Vollmond nur ein Mythos  
  Dem Mythos, dass sich zu Vollmond Unfälle häufen, haben zwei Physiker jetzt auf den Zahn gefühlt. Nach der Auswertung von rund 500.000 Arbeitsunfällen steht fest: alles nicht wahr.  
"Was den Mond angeht, wird immer wieder alles Mögliche behauptet, daher sind wir der Sache einmal nachgegangen", erklärte dazu Physiker und Astronom Robert Seeberger. Die Daten für die Untersuchung - tägliche Unfallzahlen zwischen den Jahren 2000 und 2004 - wurden laut Seeberger von der Allgemeinen Unfall Versicherungsanstalt (AUVA) zur Verfügung gestellt.
An Vollmond-Tagen 385 Unfälle
Durch die sehr große Anzahl von Ereignissen ist eine gute statistische Absicherung des Resultats gegeben, sind die Studienautoren überzeugt. Über den Beobachtungszeitraum ereigneten sich täglich durchschnittlich knapp 400 Arbeitsunfälle.

Betrachtet man gezielt nur die Vollmond-Tage, so kommt man auf 385 Unfälle, ein sogar leicht unterdurchschnittlicher Wert. An den übrigen Tagen waren bis zu 415 Unfälle zu verzeichnen. "Der Vollmond wirkt sich folglich nicht ungünstig auf das Unfallgeschehen aus", so Seeberger.
"Untergehend" oder "übergehend": Keine Auswirkung
In Mondratgebern wird bisweilen ein weiteres, angeblich bedeutsames Detail bezüglich der Mondbahn angeführt, nämlich ob unser kosmischer Begleiter gerade "untergehend" oder "übergehend" ist. Die Mondbahn ist gegenüber der Erdbahn um zirka fünf Grad geneigt.

"Der Zeitraum zwischen dem tiefsten Punkt der Bahn und dem höchsten wird als 'übergehend' bezeichnet", so die Physiker. Doch auch davon ist das Unfallgeschehen offenbar völlig unbeeinflusst. Täglich durchschnittlich 396 Unfälle bei übergehendem Mond stehen 400 Unfälle bei untergehendem Mond gegenüber, ein statistisch nicht signifikanter Unterschied.

[science.ORF.at/APA, 31.7.07]
->   Das Stichwort Mond im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010