News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Neue Strategie für Forschung in Deutschland  
  Mit Milliarden-Investitionen in Forschungsprojekte für Klima und Energie sowie zur Behandlung von Krebs und Alzheimer will die deutsche Bundesregierung bis 2010 den Spitzenplatz der deutschen Forschung sichern.  
Dies sieht der forschungspolitische Teil der "Nationalen Qualifizierungsoffensive" vor, die das Bundeskabinett Ende dieser Woche auf der Klausur in Meseberg beschließen will. Das Papier liegt der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin vor.
Von Konkurrenz umzingelt
"Deutschland ist stark, andere Staaten aber holen auf", heißt es in dem unter Federführung von Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) erstellten Papier. Weltweit wachse die Konkurrenz. China wolle bis 2020 das deutsche Forschungsniveau erreichen.

Staaten wie Finnland oder Südkorea, aber auch Österreich hätten "den engen Zusammenhang zwischen Forschungsinvestition und Produktivitätszuwachs erkannt" und steigerten ihre Ausgaben erheblich. "Die Innovationsdynamik weltweit wächst rasant. Mit diesem Tempo müssen wir mithalten."
Projekte: Biegsame Solarzelle, Krebs-Früherkennung
Entwickelt wird ein Netz von "Leuchtturm-Projekten" und High-Tech-Strategien in der Forschung. Als Beispiel für neue Vorhaben wird unter anderem die Entwicklung einer biegsamen Solarzelle aus organischem Material genannt, die sich zur Stromerzeugung an mobile Geräte oder auf Fenster kleben lässt.

Durch ein spezielles Durchleuchtungssystem von lebenden Zellen soll Krebs im frühesten Stadium erkannt werden können.

Neue Techniken sollen Demenz- und Parkinson-Kranken sowie ihren Angehörigen das Leben erleichtern. Durch die Pharma-Forschungs- Initiative soll Deutschland wieder "zur Apotheke der Welt werden".
...
Lissabon-Ziel noch nicht erreicht
Offen bleibt, ob die Bundesrepublik insgesamt das sogenannte Lissabon-Ziel der EU-Staats- und Regierungschefs erreicht, bis 2010 drei Prozent seines Brutto-Inlandprodukts (BIP) für Forschung und Entwicklung auszugeben. Dafür müssten die Gesamtaufwendungen von Bund, Ländern und Wirtschaft von 55,7 Milliarden Euro (2005) auf etwa 79 Milliarden Euro im Jahr gesteigert werden. Derzeit liege man bei einem BIP-Anteil von 2,5 Prozent - immer noch über dem Durchschnitt der EU-Staaten von 1,74 Prozent.
->   Forschungsquote: Österreich über OECD-Schnitt (17.7.07)
...
Forscher-Rückholung und "Wissenschaftsfreiheitsgesetz"
Schavan will deutsche Experten und Spezialisten, die im Ausland forschen und entwickeln, mit einem gezielten Programm zurückholen.

Ein "Wissenschaftsfreiheitsgesetz" soll ihnen auch in Deutschland "forschungsfreundliche rechtliche Rahmenbedingungen" schaffen. Dazu gehörten auch attraktive Job- und Karriereangebote für den jeweiligen Lebenspartner.

[science.ORF.at/dpa, 21.8.07]
->   science.ORF.at-Archiv zur Forschungsquote
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010