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Österreich steigt aus CHE-Hochschulranking aus  
  Die österreichischen Universitäten nehmen in Zukunft nicht mehr an dem vom deutschen Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) durchgeführten Hochschulranking teil.  
Wie der Geschäftsführer der Österreichischen Qualitätssicherungsagentur AQA, Alexander Kohler, gegenüber der Online-Ausgabe des "Standard" erklärte, würden sich die Unis nicht mehr über die AQA beteiligen.

Einzelne Unis könnten aber weiter mitmachen. Als Grund nannte Kohler "einige wesentliche methodische Kritikpunkte im CHE-Ranking".
Schweiz ebenfalls ausgestiegen
Die AQA hatte seit 2004 das CHE-Ranking für die österreichischen Unis koordiniert. Für Deutschland führt das CHE bereits seit Jahren den Hochschul-Vergleich durch.

Dabei werden einzelne Fachbereiche nach mehr als 20 Indikatoren miteinander verglichen - von der Betreuung durch Lehrende über die Hörsaal- bzw. Laborausstattung bis zu eingeworbenen Drittmitteln oder Publikationen pro Wissenschaftler.

Im Jänner hatte bereits die Schweizer Rektorenkonferenz den Ausstieg aus dem Hochschul-Vergleich beschlossen.
"Völlig unterschiedliche Bedingungen"
"Das CHE-Ranking basiert etwa auf sehr geringen Stichprobengrößen und ist deshalb statistisch gesehen nur bedingt aussagekräftig", begründete Kohler nun den Abschied Österreichs. Die Rahmenbedingungen der österreichischen Unis würden im CHE-Ranking nur unzureichend erfasst.

Während hierzulande der freie Hochschulzugang zu Massenstudien führe, sei in Deutschland der Zugang in Massenfächern reglementiert - dadurch würden "völlig unterschiedliche Bedingungen" vorherrschen.
Alternative: Benchmarking-Verfahren
Laut Kohler gibt es eine Alternative, allerdings "nicht in der Form eines klassischen Rankings, in dem Daten aufbereitet werden, die in erster Linie der Veröffentlichung dienen". Dabei handle es sich um ein Benchmarking-Verfahren, das bereits mit einigen Unis und Fachhochschulen auf freiwilliger Basis durchgeführt werde.

Bei dem Verfahren würden nicht punktuell einzelne Outputgrößen miteinander verglichen, sondern Leistungen in den Bereichen Forschung und Lehre in einen Zusammenhang gesetzt und anhand verschiedener Messgrößen verglichen.

Berücksichtigt würden dabei Ressourcen und Organisationsstrukturen, welche die Hochschulen steuern können. "Die Universitäten und Fachhochschulen erhalten damit aussagekräftige Informationen, die sie für ihre interne Qualitätsentwicklung nutzen können", sagte Kohler.

[science.ORF.at/APA, 21.8.07]
->   Interview mit Alexander Kohler - derstandard.at
->   CHE-Ranking
 
 
 
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01.01.2010