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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Murgänge werden nicht häufiger, aber schlimmer  
  In Zukunft dürften Murgänge in den Alpen nicht unbedingt häufiger auftreten, aber schlimmer ausfallen. Diesen Schluss ziehen Schweizer Forscher nach der Analyse von Bäumen in einem Wildbachschuttkegel.  
Die Experten des Labors für Dendrogeomorphologie der Uni Freiburg untersuchten die Jahrringe von 1.100 Bäumen im Schuttkegel des Ritigrabens. So konnten sie eine Murganggeschichte erstellen, die bis ins Jahr 1570 zurückgeht. 123 Muren müssen seither dort abgegangen sein.
Mehr Schlamm- und Gerölllawinen
Die Forscher um Markus Stoffel stellten fest, dass die Murgangaktivität in den vergangenen Jahren eher rückläufig war. Am meisten Vorfälle traten zwischen 1916 und 1935 auf - Jahre mit ausgesprochen heißen und feuchten Sommern.

Stoffel zweifelt angesichts dieser Resultate daran, dass die Klimaerwärmung in der Umgebung von Gletschern mehr Murgänge hervorrufen wird. Er rechnet aber damit, dass künftig mit teilweise sehr großen Schlamm- und Gerölllawinen gerechnet werden muss, weil sich die Murrinnen kontinuierlich auffüllen.

Die Freiburger Forscher gehen von diesem Szenario aus, weil sie annehmen, dass Sommergewitter weniger zahlreich auftreten werden, in einem wärmeren Klima aber heftiger ausfallen dürften. Den Schuttkegel untersuchten die Freiburger Forscher im Auftrag des Bundesamts für Umwelt und des Kantons Wallis.

[science.ORF.at/sda, 22.8.07]
->   Universität Freiburg
->   Murgang - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010