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Vetozentrum im Hirn entdeckt  
  Ein deutsch-britisches Forscherteam hat ein Hirnzentrum für Selbstkontrolle entdeckt. Damit kann ein Mensch eine Tat zurückzuhalten, obwohl er sich zunächst impulsiv dafür entschieden hatte.  
Die Studie erweitere das Verständnis darüber, wie Entscheidungen gefällt werden, sagte Mitautor Marcel Brass vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig.

Sie könne zudem beim Verständnis helfen, warum manche Menschen impulsiv handeln, andere aber erst nach längerem Abwägen - oder auch gar nicht. Impulsivität und Selbstkontrolle werden demnach in zwei unabhängigen Hirnzentren gesteuert.
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Die Studie "To do or not to do: The neural signature of self control" von M. Brass und P. Haggard erscheint demnächst im "Journal of Neuroscience".
->   Journal of Neuroscience
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Handlungsabbruch im Hirn sichtbar
Brass und sein Kollege Patrick Haggard vom University College in London beobachteten das menschliche Hirn bei Entscheidungsprozessen mit Hilfe funktioneller Kernspintomographie (fMRI). Die Teilnehmer der Studie waren angewiesen, einen Knopf zu drücken, sobald sie sich zu einem Beschluss durchgerungen hatten. Dabei registrierten die Forscher die Hirnaktivität.

Weitere Aufnahmen der Hirnaktivität zeigten anschließend, dass sich Überlegungen, die zum Abbruch einer geplanten Handlung führten, in einem direkt über den Augen liegenden Hirnzentrum ("dorsomedialer frontaler Cortex"; DMFC) abspielten. Dieses leuchtete nicht auf, wenn Teilnehmer spontan zu einer Tat schritten. "Die Fähigkeit, sich auf etwas einstellen, es dann aber doch unterlassen zu können, reflektiert intelligentes im Gegensatz zu impulsivem Verhalten", sagte Brass.

[science.ORF.at/dpa, 22.8.07]
->   Marcel Brass - MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften
->   Patrick Haggard - University College in London
 
 
 
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01.01.2010