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F&E-Quote: Aufholbedarf der neuen EU-Mitglieder  
  Bei Forschung und Entwicklung (F&E) haben die jüngsten EU-Mitgliedstaaten noch Aufholbedarf: Der Anteil der F&E-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt betrug 2005 in Bulgarien 0,5 Prozent, in Rumänien 0,39 Prozent.  
Die Länder liegen damit weit unter dem Schnitt der 27 EU-Mitgliedstaaten von 1,84 Prozent, berichtete Martin Felix Gajdusek, Leiter des Austrian Science and Research Liaison Office (ASO) Sofia.
Barcelona-Ziel kaum erreichbar
Um eine Forschungsquote von drei Prozent bis 2010 (Barcelona-Ziel) zu erreichen, müssten in Bulgarien "selbst ohne Berücksichtigung des prognostizierten BIP-Wachstums" die öffentlichen Forschungsausgaben verdreifacht werden, heißt es in einem von Klaus Schuch und dem ASO-Sofia Leiter Gajdusek vom Zentrum für Soziale Innovation (ZSI) erstellten Bericht. Die F&E-Mittel der Industrie müssten sogar auf das 20-Fache steigen.

Wenig forschungsaktiv sind dabei vor allem kleine und mittlere Unternehmen. Dementsprechend schwach ist auch die Performance der Forschungs- und Innovationssysteme der beiden Länder: Im europäischen Ranking der Innovationsleistungen von 34 Staaten liegt Bulgarien an drittletzter Stelle vor der Türkei und Rumänien am letzten Platz (European Innovation Scoreboard 2006).
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Forschungs-Kooperation mit Bulgarien und Rumänien
Forschungs-Kooperation mit Bulgarien und Rumänien
Österreich, Bulgarien und Rumänien verstärken die wissenschaftliche Zusammenarbeit. Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) und sein Rumänischer Amtskollege Cristian Adomnitei haben in Alpbach ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Im Rahmen des Abkommens soll die Zusammenarbeit der Universitäten und Hochschulen sowie auf Beamtenebene verstärkt werden. Zudem soll die Kooperation zwischen Österreich und Rumänien sowie Bulgarien im 7. Forschungsrahmenprogramm intensiviert werden.
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Mix der Forschungsfinanzierung in Rumänien ok
Auch Rumänien ist von einer drei Prozent Forschungsquote noch weit entfernt. In einem Punkt liegt das Land allerdings bereits jetzt auf EU-Linie: Auf dem Weg zum angestrebten Mix der Forschungsfinanzierung von zwei Drittel aus privaten und einem Drittel aus öffentlichen Mitteln ist Rumänien laut Gajdusek "als einziges Land Südosteuropas" schon jetzt "mit den EU-Ländern vergleichbar".

Ein relativ großer Anteil der rumänischen Forschungsausgaben fließt dabei in die angewandte industrielle Forschung. Aus öffentlichen Mitteln werden dem Bericht zufolge 41,6 Prozent bereitgestellt, "womit Rumänien mit 58,4 Prozent den höchsten prozentuellen Anteil an industrieller Forschungsfinanzierung in Mittelost- und Südosteuropa aufweist".
Geringe Aufwendungen für Forscher
Abgeschlagen sind Bulgarien und Rumänien auch bei den Aufwendungen pro Forscher (Gehalt sowie Kosten für Ausstattung, Overheads, etc.).

Betrugen diese pro Kopf im Schnitt der 25 Mitgliedstaaten (Unis, Akademien, Industrielle Forschung) im Jahr 2001 rund 156.000 Euro, so waren es in Bulgarien nur 8.000 Euro und in Rumänien 9.000 Euro.
Hochschulstruktur
In Bulgarien gibt es 37 staatliche und 14 private akkreditierte Hochschulen (43 Universitäten und acht Fachhochschulen). Traditionell sind die Universitäten eher auf Bildung und weniger auf F&E ausgerichtet. In Rumänien gibt es etwas mehr als 80 akkreditierte Hochschulen mit Forschungsaktivitäten.

[science.ORF.at, 25.8.07]
->   Technologiegespräche Alpbach
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01.01.2010