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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Forscher fordern Umdenken beim Küstenschutz  
  Ein künstlicher Schwimmhafen in der Nordsee könnte laut Meeresforschern eine Antwort auf den steigenden Meeresspiegel sein. Angesichts des Klimawandels reiche die übliche Erhöhung von Deichen nicht aus.  
Der immer schnellere Anstieg des Meeresspiegels durch den globalen Klimawandel zwinge in allen Bereichen auch zu futuristischen Überlegungen, sagte Karsten Reise vom Alfred-Wegener-Institut am Donnerstag auf einer Klimaschutz-Konferenz in Wilhelmshaven.

Der verankerte Offshore-Hafen könne zentraler Umschlagspunkt für große und kleine Schiffe werden.
Flüsse und Land dem Meeresspiegel anpassen
Bislang seien die Flussmündungen an immer größer werdende Schiffe angepasst worden. Künftig müssten die Flüsse und das Land dem steigenden Meeresspiegel angepasst werden, sagte Reise, der Professor für Zoologie, Biologie und Ökologie ist.

"Wir können auf Dauer nicht damit leben, dass das Meer höher ist als das Land. Daher müssen wir mehr Wasser mit all seinen Sinkstoffen in Marschflächen hineinlassen, damit das Land mitwachsen kann." In diesen Überflutungsgebieten sollten Häuser auf Anhöhen stehen und Straßen angehoben werden.
Sand aufspülen
Vor den Deichen könne im Wattenmeer Sand aufgespült werden. Dazu müssten gewaltige Sandmengen aus der tieferen Nordsee in die Wattgebiete transportiert werden, um dort dynamische Ufer, Sandbänke und Böschungen zu gestalten, erläuterte Reise.

Die Umweltschutzorganisation WWF sieht in Sandaufspülungen aus der offenen Nordsee ein besseres Mittel für den Küstenschutz als den bisher üblichen Bau von Buhnen und Dämmen aus Stein.

[science.ORF.at/dpa, 31.8.07]
->   Alfred-Wegener-Institut
->   Das Stichwort Meeresspiegel im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010