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Reste einer Steinzeitsiedlung entdeckt  
  In Sichtweite des ältesten Sonnenobservatoriums der Welt in Goseck, im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt, haben Archäologen die Reste einer Steinzeitsiedlung entdeckt.  
"Wir fanden ein Kindergrab, ein Felssteingeräte-Depot sowie die Reste eines Langhauses", sagte Grabungsleiter Andreas Northe zum Abschluss der Arbeiten.
Rätselhafte Opferrituale
Das 13-köpfige Grabungsteam erhofft sich aus den neuen Funden Aufschluss über die rätselhaften Opferrituale der früheren Bewohner der Gegend. Seit Dezember 2005 ist das rund 7.000 Jahre alte Sonnenobservatorium originalgetreu rekonstruiert.

Das etwa ein bis drei Jahre alte Kind lag in der für die Steinzeit typischen seitlich gehockten Stellung und hatte eine Flasche aus gebranntem Ton dabei. "Ein Zeichen, dass das Kind auf dem Weg ins Jenseits mit dem Nötigsten versorgt wurde", erklärte der Archäologe.
Rekonstruktion einer äußeren Hausform möglich
Ein paar Meter vom Kindergrab entfernt wurden in einer flachen Grube eine Steinaxt und zwei Beile gefunden. "Die Geräte wurden nie benutzt, was auf ihre besondere Bedeutung hinweisen könnte", sagte der Experte. Ansonsten fanden die Archäologen Keramikscherben und Tierknochen.

Bei dem sechs Mal 20 Meter langen Haus wurden die Reste einer verbrannten Wandverputzung gefunden. Das sei einmalig und ermögliche eine sehr genaue Rekonstruktion der äußeren Hausform.

"Die Reste des verbrannten Hauses wurden scheinbar nach der Katastrophe in mehrere Gruben gekehrt", sagte Northe.

[science.ORF.at/dpa, 6.9.07]
->   Andreas Northe, Institut für Prähistorische Archäologie in Halle
->   Sonnenobservatorium Goseck
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Steinzeit
 
 
 
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01.01.2010