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Technisches Museum thematisiert Basisforschung  
  Große Entdeckungen werden mitunter zufällig nach langer Grundlagenforschung gemacht. Dem "Abenteuer Forschung" widmet sich ab Mittwoch ein neuer Bereich im Technischen Museum Wien.  
Hai für das Schiff
 
Bild: R. Liedert, A.B. Kesel, Hochschule Bremen, Fachrichtung Bionik

Was kann man von Haihaut für Schiffe lernen? Wie erklärt die Spieltheorie Lohn-Verhandlungen? Das Technische Museum Wien und der auf Grundlagenforschung fokussierte Wissenschaftsfonds FWF zeigen den Alltagsbezug von Grundlagenforschung anhand von Bionik, Spieltheorie und Computer-Kryptographie.

Peter Donhauser (Leiter der Musikabteilung im Technischen Museum Wien) erläutert das Beispiel Röntgen für science.ORF.at: "Die Röntgenstrahlen wurden nicht durch gezielte Forschung entdeckt, sondern durch einen Zufall. 1895 entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen zufällig diese Strahlung, indem er mit Röhren experimentierte und mit seiner Hand zwischen einen Fluoreszenzschirm und die Röhre kam."
Elektrischer Reiz fürs Ohr
TWM-Experte Peter Donhauser zum Ausstellungsbereich "Cochlea Implantat" auf Radio Ö1: "Bei diesen Implantaten wollte man ganz gezielt einen Teil des Innenohrs ausfindig machen, den man mit elektrischen Signalen reizen kann, sodass ein Tauber wieder hören kann.

Cochlea Implantate gibt es seit circa 30 Jahren und sie werden unter Zuhilfenahme der Grundlagenforschung laufend verbessert. Bisher kann man Sprache ganz gut verstehen, bei Musik hapert es noch. Es ist daher wichtig, die entsprechenden Informationen über Nervenzellen über Grundlagenforschung herauszufinden."
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Zur Ausstellung
Die neue, kleine Ausstellung "Abenteuer Forschung. Wie Grundlagenforschung unser Leben verändert" ist ab 26.9.2007 im Technischen Museum Wien zu sehen und wendet sich laut Museumsdirektorin Gabriele Zuna-Kratky vor allem an 10- bis 15jährige.
->   Details zur Ausstellung
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Unverhofft kommt oft
Unvermutete Ergebnisse seien häufig in der Grundlagenforschung, so Gerhard Kratky, der Geschäftsführer des Wissenschaftsfonds FWF. Der FWF fördert Projekte der Grundlagenforschung in Österreich pro Jahr mit 150 Millionen Euro.

Mitunter können Forschungshypothesen nicht bewiesen werden und wandern im übertragenen Sinn ins Museum. Doch auch das ist ein wichtiges Ergebnis, so Gerhard Kratky auf Radio Österreich 1: "Dass Forschungshypothesen nicht bewiesen werden können - das ist meiner Einschätzung nach in der Dimension von 20 bis 30 Prozent und trägt letztlich zum wissenschaftlichen Selbstverständnis bei."
Ethik und Moral
Im Technischen Museum wird nicht nur Forschung und deren Ergebnisse gezeigt, es kommen auch Wissenschaftler zu Wort. Zum Beispiel in einem Video zum Thema Ethik und Moral: "Sehr oft sind nicht die Lösungen das Wichtigste, sondern die neuen Fragen, die sich aus diesen Lösungen ergeben. [...]" (Mathematiker Peter Markowich; Zitat aus längerer Interviewpassage in einem Videoclip)

"Es gibt kein wertfreies Forschen in dem Sinn. [...]" (Sozialanthropologe André Gingrich; Zitat aus längerer Interviewpassage in einem Videoclip)

"Understanding itself, knowledge itself is not dangerous. [...]"
(Molekularbiologe Barry Dickson; Zitat aus längerer Interviewpassage in einem Videoclip)

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 24.9.07
Mehr zum Thema Grundlagenforschung in science.ORF.at:
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01.01.2010