News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Test: Anti-Aging-Präparate wirken nicht  
  Die natürliche Alterung lässt sich durch Anti-Aging-Präparate nicht aufhalten, zeigt ein aktueller Test des Vereins für Konsumenteninformation (VKI). Die Präparate seien nahezu nutzlos.  
Bei den in Drogerien und Apotheken angebotenen Produkten handle es sich meistens um Nahrungsergänzungsmittel. Auch wenn die Wirkstoffe niedrig dosiert könnten, können Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Einnahme mit Medikamenten nicht ausgeschlossen werden, warnt das VKI in der Oktober-Ausgabe des Magazins "Konsument".
Gesunde Ernährung und Sport wirken
Im Prüfstand befanden sich sieben Produkte aus Apotheke und Drogerien, die mit dem Aufdruck "Anti-Aging" versehen waren, sowie zwei weitere nicht explizit gekennzeichnete Mittel. Die aus Nahrungsergänzungsmitteln bestehenden Präparate linderten oder heilten keine Krankheiten, betont das VKI.

Die Anti-Aging-Wirkung der Substanzen sei zum Teil keineswegs wissenschaftlich bewiesen oder kann diese Wirkung nur entfalten, wenn diese als Bestandteil eines natürlichen Nahrungsmittels aufgenommen würden. Der beste Weg, um jung zu bleiben, führe daher noch immer über gesunde Ernährung und viel Bewegung, ist man beim VKI überzeugt.
Beispiel pulverisierte Austern
Ein Produkt zum Beispiel beinhaltet Austern in Pulverform - im frischen Zustand reich an Proteinen und Mikronährstoffen. Für eine positive Wirkung ist die vorhandene Menge aber hier viel zu gering. Das oft in den Präparaten verwendete Coenzym Q10 wird laut VKI vom Körper selbst produziert und kommt in allen Lebensmitteln vor, einem Mangel muss daher nicht vorgebeugt werden.

Auch wenn eine Vitamin E-reiche Kost gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen hilft, kann nach neueren Erkenntnissen davon ausgegangen werden, dass Präparate mit Vitamin-E-Zusätzen problematisch sind, wird im Testergebnis erklärt. Und Omega-3-Fettsäure-Kapseln sollten zum Beispiel nur nach Absprache mit dem Hausarzt eingenommen werden.
Ärztliche Aufsicht empfohlen
Die sehr beliebten Kapseln aus einer Mischung von Multivitamin-, Mineralstoff oder Spurenelementen werden vom VKI ebenfalls kritisch beurteilt. Die Dosierung der einzelnen Bestandteile entspreche selten dem individuellen Bedarf. Lägen tatsächlich Mangelerscheinungen vor, sollte eine Behebung nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.

Vorsicht sollte man auch bei dem Bezug von Nahrungsergänzungsmitteln im Internet walten lassen. "Hände weg", heißt es von Produkten, die als Allheilmittel gegen eine Vielzahl verschiedenster Gebrechen angepriesen werden. Und keinesfalls sollte man sich von begeisterten Berichten angeblicher Anwender locken lassen, so der VKI. Ohne kontrollierte klinische Studien seien derartige "Erfahrungsberichte" wertlos.

[science.ORF.at/APA, 27.9.07]
->   Konsument
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010