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Mensch: Mehr Gen-Varianten als angenommen  
  Menschen sind einander genetisch unähnlicher als angenommen: Forscher haben die Variationen im Erbgut einer Afrikanerin und einer Europäerin mit den Sequenzen eines Referenz-Genoms des Menschen verglichen.  
Das Ergebnis zeigt, dass es offenbar viel mehr Unterschiede gibt, als man bisher glaubte. An der Studie war auch Andrea Tanzer vom Institut für Theoretische Chemie in Wien beteiligt.
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Die Studie "Paired-End Mapping Reveals Extensive Genomic Structural Variation in Humans" von Jan Korbel (Yale University) und Kollegen ist am 28. September 2007 online in "Science Express" erschienen (10.1126/science.1149504).
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Mehr Variationen als angenommen
Die Wissenschaftler verwendeten eine neue Methode (Paired-End Mapping), um Verkürzungen, Verdopplungen, Auslassungen, Einfügungen und andere komplizierte Neuanordnungen von Genen sichtbar zu machen. Insgesamt konnten sie mehr als 1.000 solcher strukturellen Veränderungen kartieren.

"Es gibt viel mehr solcher Variationen als bisher angenommen. Viele von ihnen dürften auch einen Einfluss auf die Funktion von Genen haben", schrieben die Autoren. Dies treffe auf etwa 16 Prozent der Variationen zu.
"Im Buch fehlen Seiten"
Andrea Tanzer, die derzeit an der Yale Universität tätig ist: "Als Analogie könnte man sagen, dass im 'Buch des Lebens' nicht nur 'Rechtschreibfehler' enthalten sind, sondern auch ganze 'Seiten' fehlen oder hinzugefügt sein können."

Damit dürften diese strukturellen Varianten der DNA auch wichtiger sein als der bloße Austausch des einen oder anderen Basen-Bestandteils der Erbsubstanz. Sie haben unterem anderem offenbar einen Einfluss auf die Fertilität, die Anfälligkeit für Infektionen und verschiedene genetisch bedingte Erkrankungen.

[science.ORF.at/APA, 28.9.07]
->   Jan Korbel (Yale University)
->   Publikationen von Andrea Tanzer
 
 
 
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01.01.2010