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Krokodile vergießen beim Fressen Tränen  
  Krokodile weinen laut US-amerikanischen Forschern beim Verzehren ihrer Opfer tatsächlich. Der Grund dafür widerlegt aber die alte Redensart, wonach Krokodilstränen aus geheuchelter Trauer vergossen werden.  
Bei der Untersuchung zeigte sich, dass die Reptilien beim Fressen nicht nur feuchte Augen bekommen, sondern dass es aus den Tränendrüsen mitunter sogar regelrecht sprudelt.
Redensart beruht auf biologischen Tatsachen ...
Angeregt wurde die Untersuchung durch den Bericht eines Neurologen über ein seltenes, mit Gesichtslähmung verbundenes Syndrom, bei der die Patienten beim Essen weinen müssen. Daraufhin untersuchte der Zoologe Kent Vliet von der Universität von Florida, ob der auch im Englischen gängige Ausdruck "Krokodilstränen vergießen" tatsächlich auf biologischen Tatsachen beruht.

In einem Zoo filmte Vliet vier Kaimane und drei Alligatoren beim Fressen. Dabei vergossen fünf der sieben Tiere tatsächlich Tränen, wie Vliet in dem Magazin "BioScience" berichtet.
... hat aber nichts mit Mitgefühl zu tun
Mitgefühl mit den unglücklichen Opfern spiele dabei allerdings keine Rolle, erklärte Vliet. Weil die Tiere beim Fressen heftig zischen und schnaufen, werde Luft so stark durch die Nasenhöhlen gepresst, dass sie in die Tränendrüsen dringe und diese zum Entleeren bringe, vermutet Vliet.

Die Krokodile des Parks konnte der Forscher allerdings nicht untersuchen. Im Gegensatz zu den gefangenen Kaimanen und Alligatoren verspeisen diese gewöhnlich ihr Futter im Wasser - wobei die Augen zwangsläufig feucht werden.

[science.ORF.at/APA/AP, 4.10.07]
->   "BioScience"
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01.01.2010