News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Friedensnobelpreis an Al Gore und UN-Klimarat  
  Der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore erhält für seinen Kampf gegen den Klimawandel den diesjährigen Friedensnobelpreis. Gemeinsam mit dem Politiker zeichnete das Nobelpreis-Komitee in Oslo am Freitag den UN-Klimarat IPCC aus, ein Gremium aus Wissenschaftlern, das für die Vereinten Nationen die grundlegenden Berichte zu den Folgen der Erderwärmung erarbeitet.  
Die Preisträger hätten das Wissen über den vom Menschen verursachten Klimawandel vergrößert und die Grundlagen dafür gelegt, die Veränderungen zu bekämpfen, erklärte das Komitee. Der Preis ist mit rund 1,1 Millionen Euro dotiert und wird traditionell am 10. Dezember überreicht.
Daten sammeln, auswerten und darstellen
Die UN-Klimarat IPCC wurde er 1998 von den Vereinten Nationen als Reaktion auf die globale Klimaerwärmung gegründet. Das Gremium soll die wissenschaftlichen Daten zum Klimawandel sammeln, auswerten und verständlich darstellen.
->   UN-Klimarat IPCC sammelt Daten zum Klimawandel
Oscar für Film
Al Gore ist der wohl bekannteste Klimaschützer. Unter anderem wurde in diesem Jahr sein Dokumentarfilm "Die unbequeme Wahrheit" mit einem Oscar geehrt. Gore gehört der Demokratischen Partei in den USA an und war unter Bill Clinton Vize-Präsident der USA.

2000 trat er selbst als Präsidentschaftskandidat an, verlor aber im November gegen den jetzigen Amtsinhaber George W. Bush, einen Republikaner. Bush wird international vorgeworfen, zu wenig gegen den Klimawandel zu tun.
->   Nicht unumstritten: Al Gores "Unbequeme Wahrheit"
...
83 männliche, zwölf weibliche Preisträger seit 1901
Seit 1901 entscheidet ein norwegisches Komitee mit fünf Mitgliedern über die Gewinner aufgrund offizieller Nominierungen. Mit Al Gore gibt es nun 83 männliche Preisträger. Mit dem UNO-Klimarat IPCC wurden bis heute insgesamt 20 Organisationen, Verbände oder Komitees geehrt, einige mehrfach. Bisher haben zwölf Frauen den Preis erhalten. 19 Mal wurde der Preis nicht vergeben, zuletzt 1972.
...
Reaktion von Al Gore ...
"Ich bin zutiefst geehrt, den Nobelpreis zu erhalten", erklärte Al Gorein Washington. Die Auszeichnung sei für ihn noch bedeutender, weil er sie gemeinsam mit dem Weltklimarat erhalte, dessen Mitglieder über viele Jahre ausdauernd und selbstlos gearbeitet hätten. Gore nannte die Erderwärmung einen "Notfall für den Planeten". "Die Klimakrise ist kein politisches Thema, sondern eine moralische Herausforderung für die gesamte Menschheit", erklärte er.

Al Gore kündigte an, sein Preisgeld der Klimaschutzallianz zu spenden, die in den USA für einen Wandel der öffentlichen Meinung zum Thema Erderwärmung kämpft.
... und IPCC-Chef Rajendra Pachauri
"Ich kann es nicht glauben. Ich bin überwältigt", sagte IPCC-Chef Rajendra Pachauri vor seinem Büro in der indischen Hauptstadt Neu Delhi. Er erwarte, dass der Klimawandel nun in den Vordergrund rücke und dass ein "Gefühl der Dringlichkeit" entstehe.

"Diese Nachricht sollte jeden erreichen, in Industrie- und Schwellenländern. Wir sitzen alle im gleichen Boot", sagte Pachauri und mahnte: "Wir müssen sicherstellen, dass der Klimawandel keine Plage für die Bewohner des Planten wird." Umgeben von etwa 200 klatschenden Mitarbeitern und Gratulanten sagte Pachauri, er selbst sei nur ein "Symbol". Die Auszeichnung gelte "meiner Organisation und ihren Anstrengungen".
Zweimal Österreicher ausgezeichnet
Zweimal wurden bisher Österreicher für ihre Verdienste mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet: Die Friedensaktivistin Bertha von Suttner, geb. Gräfin Kinsky, die die Idee des Friedensnobelpreises angeregt hatte, erhielt 1905 als erste Frau den Preis. 1911 wurde ihr Mitarbeiter Alfred Hermann Fried geehrt.

[science.ORF.at/APA/dpa/Reuters, 12.10.07]
->   Friedensnobelpreis 2006 an Mohammed Yunus
->   Friedensnobelpreis 2005 an ElBaradei und IAEA
->   1905: Friedensnobelpreis an Bertha von Suttner
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010