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Ötzi war kein Vegetarier  
  Der Gletschermann "Ötzi" war entgegen bisherigen Forschungen offenbar kein strenger Vegetarier, sondern aß unter anderem auch Steinbock-Fleisch.
 
Eine am Montag in London veröffentlichte britisch-österreichische Studie widerspricht mit diesem Befund den Ergebnissen des US-Forschers Steve Macko. Haaranalysen des Professors der Universität von Virgina hatten "Ötzi", benannt nach seinem Fundort in den Ötztaler Alpen, als strengen Vegetarier eingestuft, der nicht einmal Eier oder Milch zu sich nahm.

Steinbock-Reste im Darm
Der britische Forscher James Dickson und seine Kollegen von der Universität Innsbruck bedienten sich einer pragmatischeren Methode: Sie fanden im Darm des Gletschermanns Überreste des Fleisches eines Steinbocks oder einer Gemse - Tiere, die vor Tausenden von Jahren vermutlich sehr zahlreich in den Alpen lebten.
Das Forschungsteam um den Wissenschafter der Universität Glasgow entdeckte in "Ötzis" Verdauungstrakt aber auch Getreidereste. Bereits vor eineinhalb Jahren waren Zweifel an der Vegetarier-Theorie aufgetreten.
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Ötzis Nationalstreit
Der Fund von "Ötzis" außergewöhnlich gut erhaltenem und mumifiziertem Leichnam sorgte 1991 für eine wissenschaftliche Sensation. Nachdem er sechs Jahre lang in Innsbruck konserviert und untersucht worden war, befindet er sich nach einem Streit über die Rechte zwischen Österreich und Italien mittlerweile in einem Museum in Bozen in Südtirol.
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Darminfektion und Arthritis
Der 5.300 Jahre alte Bronzezeitmann litt anderen Forschungen zufolge wegen einer Darminfektion an chronischem Durchfall und wurde von Arthritis geplagt. Dennoch erreichte er das für die damalige Zeit stolze Alter von 46 Jahren, bevor er in den Dolomiten ums Leben kam. Die genaue Todesursache ist weiterhin ungeklärt.
->   Südtiroler Archäologiemuseum
 
 
 
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01.01.2010