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Stammzellen aus Hodengewebe gewonnen  
  Ein weiterer Schritt zu ethisch unbedenklichen Stammzellen: Forscher haben aus Hoden von Menschen Zellen gewonnen, die fast dieselben Eigenschaften wie embryonale Stammzellen haben.  
Dies sei wichtig, um eines Tages auf den Patienten abgestimmte Zelltherapien in der Medizin einsetzen zu können, schreibt das Team um den Tübinger Mediziner Thomas Skutella. Außerdem gebe es damit eine Alternative zur ethisch heftig umstrittenen Forschung mit embryonalen Stammzellen.
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Die Studie "Generation of pluripotent stem cells from adult human testis" ist am 8. Oktober 2008 online in "Nature" erschienen (doi:10.1038/nature07404).
->   Abstract der Studie
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Bisher nur bei Mäusen gelungen
Vier Jahre lang haben die Wissenschaftler daran gearbeitet, aus Hodengewebe Vorläuferzellen von Spermien zu isolieren.

Diese sogenannten adulten Stammzellen wurden anschließend umgewandelt, bis sie in einen quasi-embryonalen Zustand zurückversetzt waren. Ähnliches war bisher nur bei Hodenzellen von Mäusen gelungen.
Hoffnung auf funktionierendes Ersatzgewebe
Zwar sei in Tübingen bisher reine Grundlagenforschung betrieben worden, sagte Skutella auf Anfrage. Trotzdem hoffen die Wissenschaftler, dass ihre pluripotenten Stammzellen eines Tages funktionierendes Ersatzgewebe liefern.

Dann könnten womöglich Zellen entwickelt werden, die Insulin für die Diabetes-Behandlung produzieren. Aber auch die Entwicklung von Nervenzellen sei durchaus denkbar, sagte Skutella.

[science.ORF.at/APA/dpa, 8.10.08]
->   Zentrum für Regenerative Medizin (Universitätsklinikum Tübingen)
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01.01.2010