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Populäre Irrtümer des Darwinismus  
  2009 gibt es ein doppeltes Darwin-Jubiläum - 200. Geburtstag, 150. Jahrestag der Veröffentlichung seines Hauptwerks: Anlass für einige Autoren, nun mit Darwin-Mythen aufzuräumen.  
Evolution ist nicht Fortschritt
"Das missverstandene Buch" schrieb die Hamburger "Zeit" vor einigen Monaten über Charles Darwins Hauptwerk. Auch wenn dessen Grundbotschaft - Arten sind veränderlich und es gibt natürliche Faktoren, die das bewirken - nach wie vor richtig und aktuell ist, halten sich zu dem Buch mit dem etwas unhandlichen Titel "Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl oder Die Erhaltung der begünstigten Rassen im Kampfe ums Dasein" auch einige populäre Irrtümer.

Die Annahme, dass die Evolution nach "Höherem" strebe oder der Arterhaltung diene, ist ebenso falsch wie der Glaube, die Natur sei "gut" und ausschließlich von innerer Harmonie getragen.
->   Die Zeit: Das missverstandene Buch
Anstoß durch Spottdrosseln
Als Inspiration für seine Theorie dienten Charles Darwin die Galapagos-Inseln, 1.000 Kilometer westlich von Ecuador, im Pazifik; konkret: die Spottdrosseln dort. Zu Besuch auf dem Galápagos-Archipel bemerkte Darwin, dass Spottdrosseln auf den 114 verschiedenen Inseln unterschiedlich aussahen - es also Variation innerhalb einer Population gibt, Organismen einer Art einander nicht völlig gleichen, schildert Alex Gaffikin vom Naturhistorischen Museum London, wo Darwins ausgestopfte Spottdrosseln zu sehen sind.
->   Natural History Museum London: Darwin Exhibition
Und die Darwinfinken?
Wenn es Spottdrosseln waren, die Darwin auf die Idee brachten - warum ist dann stets von den Darwin-Finken die Rede? Auf diese Frage gibt der Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung eine durchaus überraschende Antwort: Glaubrecht weist die Behauptung, die nach Darwin benannten Vögel hätten bei der Entwicklung der Selektionstheorie eine wichtige Rolle gespielt, ins Reich der wissenschaftlichen Mythen.

Auch wenn sie nach wie vor als schönes Beispiel für die Variation eines Grundtypus in unterschiedlichen Nischen taugen - für Darwins Erkenntnis von der Entstehung der Arten waren die Darwin-Finken offenbar irrelevant.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft,
[science.ORF.at, 30.12.08]
->   FAZ: Das Wissenschaftswunder
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Ö1 Schwerpunkt "Projekt: Darwin"
150 Jahre Evolutionstheorie, 200 Jahre Charles Darwin - dem widmet Radio Österreich 1 im Jahr 2009 einen Schwerpunkt in seinen Wissenschaftssendungen - allen voran in den Ö1 Dimensionen (wochentags 19:05 Uhr) und im Ö1 Radiokolleg (Montag bis Donnerstag 9:05 Uhr).
->   Projekt: Darwin
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01.01.2010