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Neues System für Infrarot-Aufnahmen  
  Die guten Eigenschaften von drei Materialien kombinierten Forscher, um ein neuartiges Bauteil für eine Infrarot (IR)-Kamera, also zur Aufnahme von Wärmestrahlung, zu entwickeln.  
Damit könnten in Zukunft die Kosten für die Herstellung von IR-Kameras gesenkt und diese verstärkt etwa im Verkehr eingesetzt werden. Infrarot-Sensoren blicken auch durch Nebel und Dunst.

Die Arbeiten mit Beteiligung des Instituts für Halbleiter- und Festkörperphysik der Universität Linz wurden am Sonntag in "Nature Photonics" (online) veröffentlicht.
Billigere Geräte entwickeln
Fast unsere gesamte Umgebung stehe unter "Beleuchtung" durch Infrarotstrahlung als Teil der Wärmestrahlung, erklärte Studienautor Wolfgang Heiß von der Uni Linz. Im Zuge des Forschungsprojekts, das gemeinsam mit Siemens, Forschern vom Christian-Doppler-Labor für oberflächenoptische Methoden in Linz und deutschen Kollegen durchgeführt wurde, wollen die Experten eine kostengünstigere Möglichkeit für die Nutzung des IR-Spektrums ausloten.

So könnte künftig dem Autofahrer ein Kamerasystem "als Assistent" zur Seite zu gestellt werden, das unter schwierigeren Lichtbedingungen mehr "sieht". Die bereits zur Verfügung stehenden Halbleiterkameras sind dafür zu teuer.
Hybrides Halbleitermaterial
Als Alternative zur teuren Halbleitertechnologie suchten die Forscher nach einem halbleitenden Material, das man als Lösung verarbeiten und dann auf einen Träger aufbringen kann. Sie nutzen dabei die guten Eigenschaften zweier Materialien: von halbleitenden Polymeren sowie Nanokristallen aus nichtorganischen Materialien.

So bringen die Polymere laut Heiss gute Eigenschaften im sichtbaren Spektralbereich mit sich, die Nanokristalle allerdings Qualitäten im IR-Bereich. Man habe die unterschiedlichen Materialien mit ihren jeweiligen Eigenschaften "verheiratet", so habe man eine "Funktionalität erreicht, die höher ist als mit den Einzelkomponenten", so Heiss. Als dritte Komponente seien Fullerene genutzt worden.
IR-Bereich von ein bis zwei Mikrometer
Die Drei-Komponenten-Lösung brachten die Forscher auf einen Träger auf, der als Bestandteil auch bei den Displays der digitalen Fotoapparate vorkommt. Mit Hilfe des Hybrid-Bauelements kann nun Infrarot-Strahlung im Bereich von einem bis zwei Mikrometer aufgenommen werden, so Heiss.

Das Forschungsprojekt wurde u.a. mit Förderung durch den Wissenschaftsfonds FWF durchgeführt.

[science.ORF.at/APA, 18.5.09]
->   Wolfgang Heiß, Uni Linz
 
 
 
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01.01.2010