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Zwangsarbeit in der NS-Wissenschaft  
  Mindestens 1.000 Personen mussten während des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeit für die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (KWG) leisten, die Vorläuferin der Max-Planck-Gesellschaft.  
Das zeigen Forschungen des Weimarer Historikers Jens-Christian Wagner, die vergangene Woche in Berlin vorgestellt wurden. Wie die Sueddeutsche Zeitung am Dienstag berichtete, mussten Kriegsgefangene, Verschleppte sowie KZ-Inhaftierte vor allem auf landwirtschaftliche Versuchsgütern arbeiten - unter anderem für das Kaiser-Wilhelm-Institut (KWI) für Züchtungsforschung.
Verpflichtet für Giftgas-Werke
Andere wurden für den Bau von Giftgas-Werken verpflichtet, der zum Teil unter der Aufsicht des KWI für physikalische Chemie und Elektrochemie stand. Dessen Direktor, Peter Adolf Thiessen, war von Beginn der Arbeiten an eng in Verhandlungen mit der SS eingebunden.
Unter Thiessen wurden wissenschaftlich qualifizierte KZ-Insassen zu Forschungsarbeiten an Gasschutzfiltern gezwungen. Niederländische Studenten, die als Bauarbeiter nach Berlin verschleppt worden waren, kamen auf Drängen einiger KWI-Direktoren an deren Institute.
Keine Skrupel der Institutsleiter
Insgesamt, so Wagner, spielte die qualifizierte Zwangsarbeit aber eine geringe Rolle. Wie Wagner bilanziert, hatten weder die Generalverwaltung der KWG noch die beteiligten Institutsleiter Skrupel bei der Beschäftigung von Zwangsarbeitern.
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->   Jens-Christian Wagner
 
 
 
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01.01.2010