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Pinguine watscheln energiesparend  
  Dass Pinguine lustig ausschauen, wenn sie sich fortbewegen, ist allgemein bekannt. Dass es aber einen physiologisch-dynamischen Grund dafür gibt, haben Wissenschaftler nun herausgefunden.  
Das sonderbare Wiegen von einer Seite auf die andere ist bei den sehr kurzen Beinchen der Vögel die effizienteste Art der Fortbewegung. Denn Energie zu sparen ist enorm wichtig für ein Tier, das bis zu 100 Kilometer über antarktisches Eis zu Fuß gehen muss, um ein offenes Eisloch ausfindig zu machen, in welchem es schwimmen und fischen kann.


 


Studium der Pinguingangarten zur Behandlung von Gehbehinderung
Es mag etwas seltsam erscheinen, sich aus wissenschaftlicher Sicht mit den Gangarten von Pinguinen auseinander zu setzen. Doch sind die Wissenschaftler der Ansicht, dass es zum Verständnis und zur Behandlung von Gehbehinderungen beitragen könne. Zumindest aber könne man anhand der Studien in Trickfilmen realistischere Figuren zeichnen.

Pinguine auf dem Catwalk
 


Fünf Kaiserpinguine wurden von Wissenschaftlern der University of California, Berkeley, im SeaWorld Park in San Diego untersucht. Während die Pinguine über eine eigens konstruierte Plattform wackelten, wurde der Druck gemessen, mit welchem sie sich von einer Seite auf die andere schoben bzw. während des Wiegeschritts von vorn nach hinten.

Obwohl die Vögel nicht gerade zu den effizientesten Fußgängern zählen, würden sie weit mehr Energie verbrauchen, wenn sie nicht watschelten.
"Was wir erwartet hatten, war, dass die Pinguine viel Energie für diesen sonderbaren Watschelgang verbrauchen würden", sagte Projektleiter Professor Rodger Kram. "Es stellte sich jedoch heraus, dass sie sich zwar aufgrund ihrer kurzen Beinchen mit dem Laufen schwer taten, dass ihnen jedoch das Watscheln das Gehen erleichterte."
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Pinguine sind insofern eine seltene Vogelart, als sie aufrecht stehen. Möglicherweise können sie dadurch beim Brüten die Wärme besser regulieren. Auf der anderen Seite verfügen sie beim Schwimmen unter Wasser über eine hervorragende Hydrodynamik, wenn sie ihre Beinchen nach hinten abwinkeln. Denn in Bezug auf ihre Größe sind sie bei weitem die besten Schwimmer.
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Einen praktischen Nutzen ihrer Beobachtung sieht das Team aus Berkeley: "Unsere vom Pinguin-Watschelgang abgeleiteten Erkenntnisse verschaffen uns ganz neue Einsichten in Bezug auf den Gehmechanismus bei Menschen, die sich verstärkt lateral bewegen, etwa bei Schwangeren oder dicken Menschen. Das könnte zu einem besseren Verständnis und einer verbesserten Behandlung von Menschen mit Gehbehinderungen führen." (BBC)

->   SeaWorld San Diego
->   University of California, Berkeley
 
 
 
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01.01.2010