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Antike Ägypterin ging mit künstlichem Zeh  
  Die Ägypter der Pharaonenzeit haben bereits Körperteile amputiert und Prothesen angelegt. Das entdeckten jetzt deutsche Forscher an einer Mumie mit einem amputierten und durch eine Holzprothese ersetzten Großzeh.
 
Andreas Nerlich und seine Kollegen von der Ludwig-Maximilians-Universität München untersuchten eine mumifizierten Frau, deren Todesjahr auf den Zeitraum zwischen 1550 und 700 v. Chr. geschätzt wird.
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Holzprothese nach Amputation
Nach Angaben der Wissenschafter handelt es sich um eine 50 bis 55 Jahre alte Frau, deren rechte Großzehe zu Lebzeiten amputiert und durch eine funktionsfähige Holzprothese ersetzt wurde. Ihre Untersuchungen veröffentlichten die Forscher in der neuesten Ausgabe des britischen Fachmagazins "The Lancet" (Bd. 356, S. 2176)
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Vollfunktion zu Lebzeiten
Bisher wurde angenommen, dass einzelne Körperteile im alten Ägypten nur nach dem Tod und zur Vorbereitung auf das Leben danach ersetzt wurden. Die entdeckte Holzprothese dagegen übernahm, so die Wissenschaftler, die Funktion des Großzehs zu Lebzeiten der Frau.
Da der große Zeh fast 40 Prozent des Körpergewichtes beim Laufen trägt führt der Verlust dieses Körperteils durch die
resultierende Gewichtsverlagerung zu einem sehr unsicheren Stand und einem Hinken. Der Einsatz eines künstlichen Zehs aus Holz könnte diese Probleme nach Ansicht von Nerlich gelöst haben.
->   The Lancet
->   Ludwig-Maximilians-Universität München
 
 
 
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01.01.2010