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Krebsmedikamente: Individuelle Wirkung  
  Pathologen wollen die Wirksamkeit einzelner Anti- Krebs-Medikamente beim jeweiligen Kranken künftig frühzeitig erkennen. Zu diesem Zweck suchen die Mediziner nach genetischen Unterschieden zwischen gesunden und kranken Menschen.  
''Einige Krebsformen sind resistent gegen bestimmte Medikamente'', erläutert Prof. Steffen Hauptmann vom Universitätsklinikum Charité in Berlin. ''Wir wollen herausfinden, welches Medikament wirklich hilft''.

Die komplizierte Technik sei aber noch nicht im medizinischen Alltag einsetzbar, betont sein Kollege Prof. Manfred Dietel am 18. europäischen Kongress für Pathologie
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Der Pathologe
Pathologen sind Spezialisten für die Beurteilung von Zellen und Geweben. Unter dem Mikroskop lässt sich meist endgültig absichern, ob eine Geschwulst maligne (bösartig) oder solide (gutartig) ist. Die für das Mikroskop präparierten Zellschichten sind nur noch zwei tausendstel Millimeter dick und nicht größer als eine Fingernagelspitze. Die Untersuchung verstorbener Patienten durch Sektion ist gegenüber der Zellbestimmung für die Pathologen in den Hintergrund getreten. Bei der Leichenschau (Obduktion) solle die Todesursache gefunden und Diagnosen überprüft werden.
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Nicht nur medikamentöse Wirkung interessant
Derzeit liegt der Schwerpunkt der Forschung auf der Bewertung von Chemotherapien, sagt Dietel. Denkbar sei es, auch die Wirkung von Röntgenstrahlen und von Überwärmung (Hyperthermie) auf Krebszellen der einzelnen Kranken abzuschätzen.
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Der Kongress
Etwa 2000 Pathologen aus 62 Nationen werden zum 18. Europäischen Kongress für Pathologie erwartet, der am Wochenende in Berlin beginnt und bis 13. September dauert. Themen sind unter anderem die präzise Zelldiagnose der verschiedenen menschlichen Organe sowie die Stammzellforschung.
->   Europäischer Kongress für Pathologie
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Zukunft der Pathologie
''Der Pathologe wird stärker als früher die Medikamentenauswahl steuern", meint Dietel denn, "Individuelle Tumore reagieren auch sehr individuell.''

(dpa)
 
 
 
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01.01.2010