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Stammzellforscher wollen MS-Therapie entwickeln  
  Eine Therapie für Multiple Sklerose (MS) wird eines der ersten Ziele für Bonner Stammzellforscher sein, sollte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Dezember dem Import embryonaler Stammzellen zustimmen.  
"Wir sehen uns an einem Punkt, die Erfolg versprechenden Ergebnisse aus dem Tierversuch an menschlichen embryonalen Stammzellen zu überprüfen", sagte der Neuropathologe Oliver Brüstle am Samstag in Frankfurt vor MS- Kranken. Er dämpfte aber zugleich Hoffnung auf schnelle Erfolge.
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Multiple Sklerose
Multiple Sklerose (MS) befällt die Nervenbahnen im Gehirn und im Rückenmark. Gesunde Nervenbahnen sind durch eine schützende Schicht - die Myelinschicht - isoliert. Bei MS werden diese Myelinschichten zerstört. In Folge der Ausfälle kommt es zu Lähmungserscheinungen. In Österreich leiden an die 10.000 Menschen an MS.
->   Mehr Informationen zu MS
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Überprüfung "alter" Ergebnisse aus Tierversuchen
Brüstle war es 1999 zusammen mit anderen Forschern erstmals gelungen, aus embryonalen Stammzellen von Mäusen myelinbildende Zellen herzustellen und diese in die Gehirne von Ratten einzuschleusen, wo sie neue Myelinscheiden bildeten. Nun würde das Team die Ergebnisse an menschlichen Zellen überprüfen.
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Test am Menschen noch Jahre entfernt
In einem ersten Schritt wollen die Forscher myelinbildende Zellen aus humanen Stammzellen herstellen und diese in Nagergehirne transplantieren. Später könne man Versuche an Primaten durchführen, Tests an Menschen seien erst sehr viel später denkbar, sagte Brüstle.
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Behandlung, nicht Heilung
"Es wird noch Jahre dauern, bis wir wissen, inwieweit sich Defekte bei MS durch Stammzellen werden beheben lassen." Zudem gehe es lediglich um Behandlung, keineswegs um Heilung.
Dennoch "enormes Potential" der Stammzellentherapie
Dennoch sieht Brüstle in der Stammzelltherapie "ein enormes Potenzial" für MS. Kandidaten für einen künftigen Durchbruch bei der Behandlung mit Stammzellen sind seiner Meinung nach zwei Arten von Hirnerkrankungen.

Zum einen solche, bei denen der Defekt nur an bestimmten Stellen auftritt (wie bei Parkinson), zum anderen solche, wo nicht die Neuronen selbst geschädigt sind, sondern die sie umgebenden Zellen (wie bei MS).

(APA/dpa)
->   Österreichische MS-Gesellschaft
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01.01.2010