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Fühlende Roboter: Vision und Realität der AI-Forschung  
  Roboter-Kind David, der als erster Kunstmensch darauf programmiert wurde, Liebe zu empfinden, stellt sich in Steven Spielbergs Film "Künstliche Intelligenz - A.I." seinen Gefühlen. Während David Hollywood und Millionen von Zuschauern in seinen Bahn zieht, sind fühlende Maschinen in der Realität noch lange nicht in Sicht.  
Visionär aber weit von der Wirklichkeit entfernt
Als "visionär, aber weit von der Wirklichkeit entfernt" bezeichnete Thomas Eiter, Professor für Wissensbasierte Systeme an der Technischen Universität (TU) Wien, den am Freitag in Österreich anlaufenden Film.

In dem Streifen spielt ein denkendes und sogar liebendes Roboter-Kind die Hauptrolle. Die Frage, ob es jemals Maschinen mit Gefühlen im menschlichen Sinne geben wird, ist nach Ansicht von Eiter noch nicht zu beantworten.
->   A.I.-Homepage
Revidierte Euphorie
Vor allem in den sechziger Jahren gab es - auch unter Wissenschaftern - große Zuversicht, dass schon bald intelligente Maschinen die Erde als nutzbare Geister bevölkern werden. Etwa in Fabrikhallen hat sich die Vision mittlerweile erfüllt, aber was die menschenähnlichen Roboter angeht, musste die anfängliche Euphorie schon bald revidiert werden.
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Artificial Intelligence (AI)
In der AI werden Computer dazu gebracht, Aufgaben zu bewältigen, für die menschliche Intelligenz benötigt wird. Neben Planen, Sprechen und selbstständigem Handeln stehen das Erkennen von Gesichtern bzw. Faktoren, die Intelligenz erfordern. Jeder kognitive Aspekt lässt sich so beschreiben, dass man eine Maschine dazu bringen kann, dieses Merkmal nachzuahmen. Die AI erstreckt sich somit von der Analyse von Denkleistungen über die Roboterentwicklung bis hin zu sprachfähigen Computern. Oft geht es auch um reine Software-Entwicklung. Andere AI-Forscher beschäftigen sich mit Biologie und Medizin, um in der Natur auftretende Muster und Verhalten zu simulieren.
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"Deep Blue" besiegt die Menschheit
"Die ersten brauchbaren Schachprogramme wurden in den 50er Jahren entwickelt, man dachte damals, dass man damit menschlichen Schachspieler schon in fünf bis zehn Jahren ernsthafte Konkurrenz machen würde", so Eiter. Tatsächlich dauerte die Entwicklung Jahrzehnte, bis auch die besten Spieler entnervt gegen Großrechner wie "Deep Blue" aufgaben.
->   Link: Kasparov von Deep Blue besiegt
Mittlerweile machen auch Roboter in Menschengestalt - so genannte Androiden - oder in Tiergestalt dank verbesserter Mechanik Fortschritte. Künstliche Wesen der verschiedensten Art spielen Fußball oder stehen im Weltraum hilfreich zur Seite.
->   Künstliche Intelligenz im Roboter-Fußball
->   Ein "Androide" für die ISS
Wie Liebe programmieren?
Alleine mit Gefühlen haben die Roboter, oder besser die Menschen, die sie herstellen, ihre Probleme. "Wir wissen bis heute nicht wirklich, was beispielsweise 'Liebe' ist, dementsprechend können wir auch keine liebenden Maschinen konstruieren", so Eiter. Zur Zeit schlagen sich die AI-Experten weltweit aber mit ganz anderen Themen herum.

So wird bei der internationalen AI-Tagung in Wien ein heißes Thema sein, wie man Computern so etwas wie Vernunft einhaucht. Die Formulierungen wie "normalerweise" oder auch irgendein Zusammenhang sei "meistens so, aber nicht immer" sind für einen Menschen leicht zu begreifen, für eine Maschine nicht.
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AI-Tagung in Wien
Vom 19. bis 21. September kommen internationale Experten für AI zur wissenschaftlichen Tagung "KI-2001" nach Wien. Der so genannte "Industrie-Tag" des Kongresses "KI-2001" am 21.September an der TU Wien ist frei zugänglich. Unter anderem präsentieren Siemens Austria, Daimler Chrysler und der Lift-Hersteller Schindler AI-Anwendungen
->   KI 2001
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Witzige Maschinen
Aber auch Humor ist etwas, was Computern bis vor kurzem völlig fremd war. Mittlerweile versuchen namhafte Spezialisten, der Maschine klar zu machen, was ein Witz ist. So sind Programme im entstehen, die mehr oder weniger selbsttätig "witzige Abkürzungen" oder Wortspiele kreieren.
Mangel an Vernunft
Ein weiteres Gebiete der AI, an dem derzeit mit Hochdruck gearbeitet wird, ist die Bilderkennung. Auch hier mangelt es dem Computer teilweise immer noch an vernünftiger Einsicht. So kann er - was auch einem Kleinkind nie einfallen würde - ein Hausdach mit einem Verkehrszeichen verwechseln, nur weil der Umriss ein Dreieck mit einer Spitze nach oben darstellt.

(APA/red)
->   Wenn Roboter tanzen und lächeln
->   Die Trends in der Artificial Intelligence
 
 
 
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01.01.2010