News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Tropenmediziner warnen vor Malaria  
  Nach dem Tod zweier deutscher Urlauber warnen Tropenmediziner vor den Gefahren der Malaria. Insbesondere in afrikanischen Ländern und den tropischen Gebieten Ozeaniens besteht nach wie vor eine erhöhte Ansteckungsgefahr.  
Das erklärte der Malaria-Experte der Universität München, Hans-Dieter Nothdurft am Mittwoch in München. Erst in der vergangenen Woche waren zwei Münchner nach einem Urlaub in Burkina Faso an einer Malaria tropica gestorben.
Zahl der Erkrankungen nimmt weltweit zu
Die Zahl der Malaria-Erkrankungen nimmt weltweit zu, in Österreich kommt es pro Jahr zu rund 100 neuen Malaria-Fällen. Es handelt sich um die häufigste Tropenkrankheit, an der jährlich etwa 200 Millionen Menschen erkranken und 2 Millionen sterben.
...
Malaria
Es gibt insgesamt vier verschiedene Malariaerreger, die unterschiedliche Formen der Erkrankung hervorrufen. Die gefährlichste Form ist die Malaria tropica, deren Erreger das Plasmodium falciparum ist. Unbehandelt kann sie binnen weniger Tage zum Tod führen.

Die Übertragung der Malaria erfolgt über einen Stich der "berüchtigten" Anophelesmücke. Krankheitserreger sind Sporentierchen, so genannte Plasmodien, die die roten Blutkörperchen befallen. Es kommt zu immer wiederkehrenden Fieberschüben, Schüttelfrost, Durchfall, Erbrechen, Leber- und Milzschwellung.

Zur Behandlung stehen mehrere hochwirksame Medikamente zur Verfügung. Eine Impfung existiert derzeit noch nicht. Zur Prophylaxe gehört zum einen die Vermeidung von Mückenstichen sowie zum anderen die Einnahme verschiedener Medikamente in Form von Tabletten.
->   Malaria-Informationen der WHO
...
Todesfälle hätten vermieden werden können
Tropenmediziner Nikolaus Frühwein geht davon aus, dass diese Todesfälle bei rechtzeitiger Behandlung hätten verhindert werden können.

Reisende, die mit Fieber oder körperlich geschwächt aus einem Urlaub zurückkommen, sollten daher umgehend zu einem Arzt gehen, der sich mit Tropenkrankheiten auskenne, sagte Frühwein. Aber auch vor einer Fernreise sollten sich Urlauber rechtzeitig beraten lassen.
Besondere Gefahr in Afrika
Laut Nothdurft sind die meisten in Mitteleuropa importierten schweren und tödlichen Krankheitsverläufe auf Infektionen in Afrika zurückzuführen. Das Risiko liege dabei in Westafrika höher als in Ostafrika, so der Experte.
->   Österreichisches Instiut für Tropenmedizin
Mehr zum Thema Malaria in science.orf.at:
->   Mit Gentechnik gegen Malaria-Mücke
->   Antike Malaria-DNA gefunden
->   Die Ursprünge der Malaria
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010