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Wissenschaftler boykottieren Klon-Konferenz  
  Ein Boykott führender Wissenschaftler sorgt für den medialen Auftakt der im Oktober stattfindenden zweiten internationalen Klon-Konferenz in Monte Carlo. Anlass für den Unmut der Experten ist der Hauptorganisator der Konferenz, der umstrittene Spezialist für Fortpflanzung Severino Antinori.  
Die Konferenz wurde ursprünglich von A-Part (weltweite Vereinigung der privaten reproduktions-medizinischen Kliniken), deren Mitglied Antinori ist, geplant.

Anfang des Jahres übernahm Antinori die Organisation und Finanzierung der Konferenz. Nachdem beides an seinem Ruf zu scheitern droht, hat sich A-Part nun von der Konferenz distanziert, wie BBC Online berichtet.
->   BBC: Scientists boycott cloning conference
Drohendes Scheitern der Konferenz löst Eklat aus
Der Eklat brach aus, als absehbar wurde, dass viele Vortragende ihre Teilnahme zurückziehen, Redebeiträge für ein begleitendes Journal nicht einlangen und vor allem die Registrierungszahlen unter erwartetem Niveau bleiben würden. A-Part machte Antinoris zweifelhaften Ruf dafür verantwortlich.
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Bild: APA

Severino Antinori (links) und Panayiotis Zavos
Severino Antinori
Der italienische Fortpflanzungs-Spezialist Severino Antinori ist der weltweit umstrittenste Vertreter seiner Branche. Schon Anfang der neunziger Jahre erregte er Aufsehen, als er einer über 60-jährigen Italienerin durch künstliche Befruchtung zu einem Kind verhalf. Ende Jänner 2001 ließ er mit der Ankündigung aufhorchen, binnen 18 Monaten einen Menschen zu klonen. Gemeinsam mit dem US-Fortpflanzungsforscher Panayiotis Zavos will er nach eigenen Angaben damit kinderlosen Paaren zu einem Kind verhelfen. Zavos bekannte in Anspielung auf das weltweit erste Klonschaf: "Wir klonen einen Menschen und versuchen nicht, eine Dolly zu schaffen." Überhaupt wolle man "kein Monster schaffen."
->   Mehr dazu auf science.orf.at
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"Lächerliche und unwissenschaftliche Propaganda"
Dr. Antinori habe mit seiner lächerlichen, schlechten und unwissenschaftlichen Propaganda in den Medien seriöse Wissenschaftler und Ärzte verärgert, so der österreichische Reproduktionsmediziner und Präsident von A-part, Wilfried Feichtinger.
->   Wilfried Feichtinger zum Thema Menschen-Klonen
A-Part: "Privatkonferenz" Antinoris
Nun hat A-Part sich von der Konferenz distanziert: "Das ist nicht länger die Konferenz unserer Vereinigung, sondern eine Privatkonferenz, organisiert durch Dr. Antinori" kommentiert Feichtinger die Entscheidung.

Infolgedessen werden viele Wissenschaftler, die bereits zugesagt hatten, der Konferenz fernbleiben. Unter anderen auch Ian Wilmut vom Rooslin Institute, einer der "Väter" von Klonschaf Dolly und dezidierter Gegner des Menschenklonens.

"Ich nahm die Einladung an, um auf die Gefahren des Menschenklonens aufmerksam zu machen. Nun hat sich A-Part zurückgezogen, und so werde ich auch fernbleiben", erklärt Wilmut.
->   Roslin Institute
 
 
 
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01.01.2010