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Fortschrittliche Energiegewinnung  
  Ein Effizienzsteigerung bei der Energiegewinnung aus Gasturbinen wurde beim 3. Internationalen Energiesymposium in Ossiach vorgestellt. Gasturbinen, die im Gegensatz zu den bisher bekannten sind effizienter und damit wesentlich umweltfreundlicher.  
Die schnelle Alternative
Alternative Energien und die Umsetzung des Kyoto-Zieles bei der Stromerzeugung waren Thema beim 3. Internationalen Energiesymposium im Stift Ossiach in Kärnten.

Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die Möglichkeiten Chinas und vieler Entwicklungsländer, das Kyoto-Ziel zu erreichen. Hochtemperatur-Gasturbinen sind oft die beste Alternative.
Enorme Einsparungen
Die Stromproduktion mit Hochtemperatur Gasturbinen wird immer günstiger. Mit 58,4 Prozent Wirkungsgrad hat ein neues Kraftwerk mit einer Siemens-Hochtemperatur Gasturbine in Westfalen den Weltrekord aufgestellt.

Bisher wurden Werte unter 58 Prozent erreicht. "1 Prozent höherer Wirkungsgrad bedeutet eine Einsparung von 11 Millionen Euro pro Jahr" rechnete Siemensforscher Manfred Zeiner vor. Gerechnet auf 25 Jahre kann man sich mit diesem "Körberlgeld" ein neues Kraftwerk bauen.
->   Brennstoffzellen mit Gasturbinen
Ziel Kyoto
Hochtemperatur Gasturbinen in Kombination mit daran gekoppelten Dampfkraftwerken sind seit Jahren für viele Länder die beste Form, ihr Kyoto-Ziel zu erreichen.

So hat England seine geplante CO2-Reduktion schon jetzt dadurch erreicht, dass von Kohlekraftwerken auf Gaskraftwerke umgestellt wurde.
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Gasturbine
Verbrannt wird das Gas bei 1550 Grad. Je höher die Temperatur, desto höher ist der Wirkungsgrad. Doch zugleich steigt bei diesen Temperaturen der NOX Anteil in den Abgasen stark. Ihn will man senken, indem die Eintrittstemperatur des Gases künftig angehoben wird, was zu einer problemloseren Verbrennung führt. Experten gehen davon aus, dass die Entwicklung von Gasturbinen noch längst nicht abgeschlossen ist. Schon in wenigen Jahren werden diese noch weniger belastend für die Umwelt sein.
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Geringe Umweltbelastung
GuD-Kraftwerke (Gas und Dampf) sind im Vergleich zu Wasserkraftwerken relativ billig. Für viele Länder sind sie die schnelle Alternative zu einer umweltfreundlicheren Stromproduktion geworden. Der CO2-Ausstoß ist im Vergleich zu anderen Kraftwerken, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden nur halb so groß wie bei Kohlekraftwerken.

Der Bau eines Gaskraftwerks rechnet sich innerhalb der von der Weltbank und Kommunalbanken gewährten Kreditdauer von 12 Jahren. Wasserkraftwerke haben eine Amortisationszeit von 30 Jahren und mehr. Deshalb sind GuD Kraftwerke stark im kommen.

Auch in Indonesien sollen GuD Kraftwerke neben kleinen Wasserkraftwerken gebaut werden. "Viele unserer Inseln laufen Gefahr zu versinken, wenn nicht auch wir das Kyoto-Ziel ernst nehmen," sagt Taufik Abdullah (Indonesian Institute of Sciences) heute in Ossiach.
->   World Association of Industrial and Technological Research Organizations
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Angepeilt: 60 Prozent Wirkungsgrad
General Electric und Siemens liefern sich zur Zeit eine Schlacht um den höchsten Wirkungsgrad. GE will mit einer Turbine in Wales, die gerade angelaufen ist, 2003 einen Wirkungsgrad von 60 Prozent erzielen. Dabei soll mit noch höheren Temperaturen verbrannt werden, die weit über dem Schmelzpunkt der Turbinenschaufeln liegen. Ein neues Kühlverfahren mit Wasserdampf, das um die Turbinenschaufeln geleitet wird, soll ein Schmelzen verhindern.
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70 Prozent Wirkungsgrad denkbar
Mit dem Dampf wird wie in jedem modernen GuD Kraftwerk ein herkömmliches Dampfkraftwerk betrieben. In Verbindung mit Hochtemperatur Brennstoffzellen wäre sogar ein Wirkungsgrad von 70 Prozent denkbar.

Das Problem bei der Gasverbrennung ist allerdings nach wie vor, dass hochgiftige Stickoxide entstehen. Doch auch hier gibt es schon neue Ideen, den NOX-Ausstoß zu senken.

Martin Voill, ZIB-Wissenschaft
->   Mehr zu Gasturbinen
 
 
 
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01.01.2010