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Warnung vor tödlicher Masern-Komplikation  
  Die als Kinderkrankheit bekannte Masern-Infektion kann tödlich verlaufen. Innerhalb nur eines Monats starben in Österreich zwei Menschen an einer Folge-Komplikation, Fachleute rufen nun vehement zu Impfungen auf.  
Alarm der Fachleute vom Institut für Virologie der Universität Wien: In den vergangenen vier Wochen mussten die Experten zwei Mal die Diagnose der tödlich verlaufenden Masern-Komplikation "subakut sklerosierende Panenzephalitis (SSPE)" stellen.
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Junge Frau und 6-Jähriger gestorben
Betroffen waren eine 19-jährige Frau, bei der der Zeitpunkt der Maserninfektion bisher nicht erhoben werden konnte, sowie ein sechs Jahre alter Bub. Er war zwar 1996 gegen die Masern geimpft worden, hatte sich allerdings zuvor bereits mit den Viren infiziert.
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Keine Hilfe gegen Gehirnentzündung
Eine Hilfe gegen diese durch eine vor Jahren erfolgte Masern-Infektion hervorgerufene Gehirnentzündung gibt es nicht. In den meisten Fällen ist eine Infektion vor dem zweiten Lebensjahr bei Ungeimpften die Ursache für SSPE.

Dabei kommt es im Gehirn zu fortlaufenden Produktion von Masernvirus-Proteinen, die nicht abgebaut werden können. Nach schwersten Symptomen sterben die Patienten schließlich erst Jahre nach der ursprünglichen Infektion.
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Masern
Durch das Masernvirus verursachte, weltweit verbreitete, akute Infektionskrankheit; tritt meist als Kinderkrankheit auf und hinterlässt eine lebenslange Immunität. Die Erkrankung wird anhand ihrer Symptome, insbesondere der charakteristischen Hautveränderungen (Ausschlag), diagnostiziert.

Von besonderer Bedeutung sind die häufig auftretenden Komplikationen, die mit einer erhöhten Letalität einhergehen und die Prognose der Erkrankung bestimmen. Nach Schätzungen der WHO sterben jedes Jahr ca. 1 Million Menschen an den Folgen einer Masernerkrankung. In den Entwicklungsländern gehören die Masern beispielsweise zu den häufigsten Ursachen für Erblindungen.
->   Mehr Informationen zu Masern
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Seltenste Folge einer Masern-Infektion
"Diese langsam und qualvoll zum Tode führende, durch Impfung vermeidbare Erkrankung ist die seltenste, aber schwerste und gefürchtetste Folge einer Infektion mit dem Masernvirus, die mit einer Häufigkeit von eins zu einer Million Maserninfektionen auftritt", schrieben die Wiener Virologen jetzt in ihrem neuesten Informationsbrief an die Ärzte.

Die Fachleute rufen vehement zur Impfung gegen die Masern auf. Dass man noch immer SSPE-Fälle sehe, sei eine echte Schande für ein entwickeltes Land wie Österreich, so die Virologen. Alleine in ihrem Institut sind laut eigenen Angaben seit 1997 sechs Fälle diagnostiziert worden.
->   Institut für Virologie der Universität Wien
 
 
 
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01.01.2010