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Lungenkrebsfälle bei Frauen nehmen zu  
  Da immer mehr Frauen rauchen, steigt auch deren Zahl an Lungenkrebsfällen kontinuierlich. Die Sterblichkeitsrate von Frauen mit diagnostiziertem Lungenkrebs liegt aber nach wie vor weit unter jener von Männern.  
Dies äußerte der deutsche Arzt Nikolaus Konietzko, Präsident des Europäischen Atemwegs-Kongresses, am Mittwoch in Berlin.
Sterblichkeitsrate bei Frauen geringer
Zwei Studien zeigen laut Konietzko, dass die Sterblichkeitsrate nach der Diagnose bei Frauen niedriger ist als bei Männern. "Ein Jahr nach Diagnosestellung leben noch 69 Prozent der Frauen, aber nur noch 36 Prozent der Männer", erläuterte Konietzko.

Unklar blieb jedoch, ob Frauen früher zum Arzt gehen als Männer. Von seiner Abteilung für Pneumologie der Ruhrlandklinik Essen waren 233 Frauen und 698 Männer mit Diagnose Bronchialkrebs beobachtet worden.
Frage der Hormone?
Eine weitere auf dem Kongress präsentierte Studie aus Brasilien unterstützte die Aussagen von Konietzko. Unter den in der Sao Lucas-Klinik (Porto Alegre) behandelten 31 Männern und 14 Frauen mit Lungenkrebs im Frühstadium lebten Frauen länger.

Von den Frauen lebten nach fünf Jahren noch 75 Prozent, von den Männern nur 37 Prozent. Referent Jose Miguel Chatkin sagte, Hormone könnten eine Rolle spielen.
Aufklärung führt zu mehr Diagnosen
Die Ermittlung der Zahl von Lungenkrebsfällen hält Hirsh Koyi vom Kreiskrankenhaus Gaevle (Schweden) für ziemlich ungenau.

Eine Aufklärungskampagne unter Lungenärzten im Kreis Gaevleborg habe die Zahl der Diagnosen um mehr als 25 Prozent nach oben schnellen lassen. Koyi glaubt, die Unterdiagnostik treffe auf alle Länder zu.
->   European Respiratory Society
 
 
 
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01.01.2010