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Geburt der Menschenrechte  
  Wie kamen die Menschenrechte auf die Welt? Eine Ringvorlesung an der Universität Wien geht dieser "Geburtstunde" auf den Grund und untersucht neue Problemfelder, die sich in der Menschenrechtsforschung ergeben haben.  
"Nirgendwo gesichert"
"Nirgendwo sind die Menschenrechte gesichert". Diese Diagnose hat der Historiker Wolfgang Schmale an den Beginn der Präsentation der Ringvorlesung zur "Geschichte der Menschenrechte" gestellt.

Gemeinsam mit der Liga für Menschenrechte will das Institut für Geschichte an der Universität Wien daher der Frage nach der "Geburt der Menschenrechte" nachgehen. Den Start macht am Montag, 8. Oktober, um 18 Uhr, eine Diskussion im kleinen Festsaal der Universität.
Neue Fragen wie Klonen oder Stammzellen
Im Laufe des Wintersemesters werden namhafte Wissenschaftler aber nicht nur zu ihrer historischen Genese in verschiedenen Ländern sprechen, sondern die Menschenrechte auch thematisch nach verschiedenen Aspekten ausleuchten.

Auch wenn die Umsetzung der "klassischen" Menschenrechte selbst in Europa noch enorme Schwierigkeiten bereite, müsse man sich auch mit neuen Problematiken wie der Stammzellenforschung und dem Klonen auseinander setzen, erklärte Schmale.

Mit diesen höchst aktuellen Fragen wird sich die Münchnerin Marie-Theres Tinnefeld, "Grand Dame" der Daten- und Internetforschung, beschäftigen.
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75 Jahre Österreichische Liga für Menschenrechte
Anlass für die Ringvorlesung ist das 75-jährige Bestehen der Österreichischen Liga für Menschenrechte. "Für uns ist es eine Gelegenheit, das Eintreten für die Grundrechte auch theoretisch zu reflektieren", sagt Feliks Bister von der Menschenrechtsorganisation. Dokumentiert werden sollen die insgesamt 12 Vorlesungen in einem Sammelband, der noch im Herbst dieses Jahres erscheinen soll. Zusätzlich wird das Buch einen Beitrag zur Geschichte der Liga der Menschenrechte beinhalten.
->   Österreichische Liga für Menschenrechte
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Menschenrecht auf Arbeit?
Weitere thematische Schwerpunkte bilden unter anderem die kontrovers geführten Debatten, ob etwa das Recht auf Arbeit als Menschenrecht gelten soll, oder ob es für die so genannten "unterentwickelten" Länder ein Recht auf Entwicklung gibt - und ob dies überhaupt sinnvoll ist.
Zivilgesellschaft
Die Ringveranstaltung beschließen werden zwei renommierte Vortragende: Ernesto Laclau und Chantal Mouffe stellen in einem Workshop die Frage nach der Rolle der Zivilgesellschaft.

Denn, so die Historikerin Margarete Grander bei der Vorstellung des Programmes: "Der Nationalstaat ist zwar einerseits jene Institution, die die Menschenrechte verbürgen soll, andererseits ist der Staat aber auch der größte Menschenrechtsverletzer".
->   Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
 
 
 
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01.01.2010