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Ägypten: Grabkammer mit elf Mumien entdeckt  
  Archäologen haben einem Zeitungsbericht zufolge in der ägyptischen Oase el Charga ein Grab mit zwei Sarkophagen und insgesamt elf Mumien entdeckt. Datiert wurde der Fund auf etwa 30 vor Christus.  
Das Grab, welches die ägyptische Antikenverwaltung auf 30 v. Chr. datierte, besteht aus zwei Kammern, von denen die westlich gelegene völlig leer ist.
Zwei Sarkophage mit Ehepaar
In der östlichen Kammer fanden die Forscher nach Angaben der Kairoer Tageszeitungen vom Freitag zwei Sarkophage mit den Mumien eines Mannes und seiner Ehefrau.
Umwickelt mit Baumwolle
Die Körper seien mit Baumwolle umwickelt gewesen und hätten Gesichtsmasken und Brustbedeckungen aus Papyrus getragen, hieß es.
Mumien - geschützt vor dem Zerfall
Als Mumien bezeichnet man vor der natürlichen Zersetzung geschützte Leichen. Für eine solche Konservierung eines Körpers nach dem Tod gibt es verschiedene künstliche Techniken.

Auch gewisse natürliche Umstände können allerdings zu einer Mumifizierung führen.
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Natürliche und künstliche Mumien
Künstliche Mumien:
Für das Einbalsamieren waren die Ägypter "berühmt", die Sitte ist seit dem 3. Jahrtausend vor Christus bekannt: Die Organe des Körpers wurden entfernt. Danach wurde der Körper mehrere Monate in Salz bzw. Natron eingelegt und dadurch getrocknet. Schließlich wurde die Mumie mit Ölen und Kräutern oder Gewürzen behandelt, um die Oberfläche gegen Feuchtigkeit zu versiegeln. Zum Abschluss umwickelte man den Körper mit öl- oder harzgetränkten Streifen, um ihn zusätzlich vor Verwitterung zu schützen. Entstanden ist dieser Brauch wohl aus der Vorstellung von der Fortdauer des Lebens im toten Körper.

Eine weitere Möglichkeit ist das Konservieren durch Lufttrocknen, Hitze und Rauch. Beispiele dafür fanden sich in Peru und Chile.

Natürliche Mumien:
Natürliche Mumien entstehen etwa bei Sauerstoffentzug (Beispiel "Moorleichen": die Zersetzung durch Mikroorganismen wird durch den fehlenden Sauerstoff bzw. das "sauer Milieu" verhindert), durch Trocknung (etwa in Wüstengebieten mit salzreichem Boden und guter Belüftung) oder Gefriertrocknung (Polarregionen und Hochgebirge).

Bestes Beispiel für die Methode der Gefriertrocknung ist der Ötzi, der kürzlich sein zehnjähriges "Auffindungsjubiläum" feierte.
->   Vor zehn Jahren wurde der Ötzi gefunden
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Inschrift: "Geber der Götter"
Die Inschriften hätten den Besitzer der Grabkammer als "Geber der Götter" ausgewiesen, schrieb die Zeitung "Al-Achbar".
Götterstatuen von "Osiris" und "Horus"
In der Grabkammer lag laut Antikenverwaltung auch eine 64 Zentimeter große Statue des ägyptischen Gottes Osiris.

Auf dem hölzernen Sockel der Statue sei ein Plan der Grabkammer aufgezeichnet gewesen. Daneben fanden die Archäologen auch fünf kleinere Statuen des Gottes Horus.
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Osiris und Horus
Osiris: altägyptischer Gott, im Mythos Bruder und Gemahl der Isis. Seine Wirksamkeit umfasst verschiedene Bereiche: Fruchtbarkeit, Königtum, Jenseits (König des Totenreiches, Herr des Totengerichtes).

Horus: altägyptischer Himmelsgott, Erscheinung als Falke. Als jugendlicher und kampfestüchtiger Gott ist er die Erscheinungsweise des Sonnengottes am Tage. Im Osirismythos Sohn von Isis und Osiris, mit Seth als Widersacher. Die ägyptischen Könige betrachteten sich als Verkörperung des Horus.
->   Mehr Informationen zur Legende um Osiris und Horus
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Neuen weitere Mumien: Familienmitglieder?
Neben den beiden Mumien in den Sarkophagen haben die Archäologen laut Zeitungsbericht neun weitere Mumien gefunden, bei denen es sich um Familienmitglieder handeln könnte.
 
 
 
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01.01.2010