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Herzerkrankungen bleiben Todesursache Nr. 1  
  Während Herzerkrankungen, wie Herzinfarkt oder Angina pectoris im europäischen Raum als Todesursache in den vergangenen 20 Jahren an Bedeutung verlieren, bleibt dieser Wert in Österreich gleich. Bei Frauen musste sogar ein Anstieg festgestellt werden. Grund genug, anlässlich des "Weltherztages 2001" über den Lebensstil der Österreicher nachzudenken.  
Nachholbedarf bei Prävention und Aufklärung orten auch Thomas Stefenelli, Präsident der Gesellschaft für Kardiologie und die Sozialmedizinerin Anita Rieder. Denn die Risikofaktoren von Herzkreislauferkrankungen sind eigentlich schon seit 1960 bekannt: zu wenig Bewegung, zu hoher Blutdruck, Übergewicht, Diabetes und Rauchen.

Rund drei Viertel aller Neuerkrankungen seien auf diese Faktoren zurückzuführen, so Rieder.
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Weltherztag 2001
Der Weltherztag 2001 findet am Sonntag, den 30. September 2001, unter dem Motto "Ein Herz für das Leben" statt. Im Rahmen des Tages finden eine Reihe von Aufklärungsveranstaltungen statt. Ab Ende September liegt in allen Wiener Apotheken die kostenlose "1. Wiener HerzBox" auf, eine Schachtel mit gesunden Produktproben und jeder Menge Info-Material.
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Todesursache Nr.1: Herz-Kreislaufversagen
Die Medizin kann immer mehr und trotzdem wird der Anteil der Herz-Kreislauf-Toten nicht weniger. So sind in Österreich noch immer 52 Prozent der Todesfälle auf diese Leiden zurückzuführen.

Schuld daran ist der Lebensstil. Zu viel essen, zu viel rauchen, zu viel Alkohol, zu viel Stress und zu wenig Bewegung. Daraus sind Schlaganfall, Herzinfarkt und Herzschwäche meistens gemacht.

So sollte der Gesamtcholesterinwert bei 180 bis 200 Milligramm pro Deziliter Blut liegen. Doch bei bis zu 80 Prozent der Österreicher dürfte dieser Wert über den Empfehlungen liegen.
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Bild:APA
Herztod in Österreich
Im Jahr 2000 starben in Österreich insgesamt 76.780 Menschen. Allein 40.111 (52 Prozent) erlagen "Herzinfarkt & Co". Vor allem Infarkte, Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und Schlaganfälle sind hier anzuführen.
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Die Risiken des österreichischen Lebensstils: Nr. 1 Fett
Während deutsche Experten sogar nur noch einen Fettanteil von 20 Prozent in der Ernährung fordern - die internationale Empfehlungen liegen bei höchstens 30 Prozent - besteht die Ernährung des Österreichers zu 42.5 Prozent aus Fett. Im Gegensatz dazu liegt der EU-Durchschnitt bei 39 Prozent.
Nr. 2 Bluthochdruck
Ähnlich sieht es beim Bluthochdruck aus. Er ist auch das Hauptgefährdungsmoment bezüglich des Schlaganfalls.

Der Blutdruck sollte unter 140 mmHg systolisch - während der Pumpphase des Herzens - und unter 90 mmHg diastolisch - während der Ruhephase des Herzens - sein. Doch rund 75 Prozent der älteren Menschen in Österreich zeigen auch hier bedenkliche Werte.
Nr. 3 Übergewicht
In Österreich stieg der Anteil der Fettsüchtigen mit drastisch erhöhtem Übergewicht an der Gesamtbevölkerung von ehemals acht auf mittlerweile - von Bundesland zu Bundesland - 11 bis 16 Prozent. 40 Prozent der Österreicher sind übergewichtig.
Nr. 4 Rauchen
Während die Männer im mittleren Alter zunehmend das Rauchen einstellen, greifen immer mehr Frauen zum "Glimmstängel". Dies dürfte mit ein Grund sein, warum die Herzinfarktrate bei Frauen im Gegensatz zu den Männern gestiegen ist. Rund 30 Prozent der Herzerkrankungen können mit dem Rauchen in Verbindung stehen.
Risikofaktoren verstärken einander
Leider addieren sich die Risikofaktoren wie hohe Blutfettwerte und hoher Blutdruck nicht einfach, sondern sie verstärken einander, sagen Kardiologen. Daher sei es auch wichtig, dass Herz-Kreislauf-Patienten sich nicht nur auf ein Medikament verlassen, sondern ihren Lebensstil ändern.
Medizinscher Fortschritt ändert nichts
Rund 75 Prozent der Ursachen der Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind mittlerweile geklärt - doch der Lebensstil sieht weiterhin ungesund aus. Nur fünf Prozent der Menschen in den westlichen Industriestaaten weisen ein niedriges Risiko für solche Krankheiten auf.

Daher sieht Susanne Skalla vom Österreichischen Herzfonds noch genug Bedarf für weitere langfristig angelegte Initiativen. Denn so schätzen zum Beispiel nach wie vor Frauen die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken, viel höher ein, als an einem Herzinfarkt zu sterben.
->   Ursachen, Risiken und Therapien von Herzerkrankungen
 
 
 
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01.01.2010