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Knochen toter Kinder für Atomtests  
  Tausenden toten Buben und Mädchen in Großbritannien sind ohne die Zustimmung ihrer Eltern Knochen zu Atomversuchen entnommen worden.  
Dies räumte die britische Atomenergiebehörde am Sonntag ein. Etwa 4.000 Kindern seien zwischen 1954 und 1970 die Oberschenkelknochen entfernt worden, um die Auswirkungen von oberirdischen Bombenexplosionen zu erforschen.

Das Einverständnis der Eltern sei nicht eingeholt worden, sagte eine Sprecherin.
Zeit der oberirdischen Tests
"Das Programm wurde aus einem guten Grund durchgeführt. Es war die Zeit der oberirdischen Tests von Wasserstoffbomben, und es herrschte ziemliche Sorge über die Gefahren der nuklearen Strahlung", erklärte die Sprecherin.

Die Tests in London und Glasgow hätten bereits 1963
zur Einstellung der oberirdischen Atomversuche beigetragen. Die Atommächte USA, Großbritannien und die Sowjetunion unterzeichneten damals ein Abkommen über das Verbot von Atomwaffenversuchen in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser.
Auch in Australien
Ähnliche Enthüllungen wie jetzt in Großbritannien hatte es im Juni in Australien gegeben. Damals hatte die australische Atombehörde mitgeteilt, dass Knochen toter Kinder zu Untersuchungen in die USA und nach Großbritannien gebracht worden seien.

Die Tests hatten sich auf das radioaktive Isotop Strontium 90 konzentriert, das von Pflanzen und Knochen aufgenommen wird.

Bereits Anfang des Jahres hatte die Organentnahme bei toten Kindern in Großbritannien einen Aufschrei ausgelöst. An einer renommierten Kinderklinik in Liverpool wurden Tausenden toten Buben und Mädchen ohne Zustimmung der Eltern Organe entfernt.
 
 
 
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01.01.2010