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Defekte Gene können vor Aids schützen  
  In den USA und Frankreich sind erste klinische Tests mit einer neuen Klasse von Aidsmedikamenten angelaufen. Sie wirken allerdings nur bei Menschen, die einen bestimmten Gendefekt aufweisen.  
Die in den Medikamenten enthaltenen Wirkstoffe nutzen nach Angaben der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit" einen Mechanismus, der einen weitgehenden Schutz gegen die Immunschwäche verleiht.

Dieser Mechanismus funktioniere jedoch nur bei Menschen mit einem gewissen Gendefekt - dieser konnte bisher lediglich bei einem Teil der europäischstämmigen Bevölkerung entdeckt werden.
Rezeptor blockiert
In ihrer neuen Ausgabe beschreibt das Blatt diese neue Testreihe: Das Medikament SCH-C des US-Pharmakonzerns Schering-Plough blockiert den so genannten CCR5-Rezeptor auf den Immunzellen, der von dem HI-Virus als Eintrittspforte bei der Infektion genutzt wird.

Ein weiterer Wirkstoff werde von Hoffmann-Laroche und einem US-Pharmaunternehmen derzeit entwickelt.
Fünf bis 13 Prozent der Europäer betroffen
Die Forschung an der neuen Medikamentenklasse begann, nachdem Genforscher festgestellt hatten, dass Menschen mit einem erblichen Defekt im CCR5-Gen nur selten mit HIV infiziert werden.

Der Gendefekt hat sich nach Ansicht von Wissenschaftern im Gefolge einer verheerenden Epidemie vor rund 4000 Jahren in Europa verbreitet, weil er auch gegen den unbekannten Erreger dieser vorzeitlichen Seuche Schutz bot. Zwischen fünf und 13 Prozent der europäischen Bevölkerung tragen bis heute den Defekt im Erbgut.
->   Die Zeit
->   Mehr über AIDS in science.orf.at
 
 
 
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01.01.2010