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Neues Zentrum für Gender Studies in Salzburg  
  Am 4. Oktober wird "gendup", das neue Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung der Universität Salzburg eröffnet. Ab sofort können "Gender Studies" als Wahlfach studiert werden, auch ein Bachelor ist geplant.  
Vorantreiben der Geschlechterforschung
Eigentlich sollte das Thema Gleichberechtigung und Gleichbehandlung von Frauen und Männern schon lange vom Tisch sein. So könnte "mann und frau", nach 20 Jahren Frauenforschung und der Eröffnung unzähliger Frauenzentren in ganz Österreich jedenfalls annehmen.

Doch die Realität sieht anders aus: die Akademikerinnenquote an der Universität dümpelt in Österreich bei ca. 30 Prozent vor sich hin und das Lohnniveau von Frauen liegt im Schnitt ein Drittel unter dem ihrer männlichen Kollegen. Das neue Zentrum "gendup" soll die Frauen- und Geschlechterforschung vor allem an der Universität vorantreiben.
->   Gendup: Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung
Wahlfach Gender Studies
Das Studium der gender-studies dauert drei Jahre, ist mit jedem Hauptfach kombinierbar und wird auch im Diplomstudium angerechnet. In Kürze soll es für den neuen Studienschwerpunkt auch einen Bachelor, also einen eigenständigen Abschluss geben.

Das würde das Studium zusätzlich aufwerten, sagt die Leiterin des neuen Zentrums für Frauen- und Geschlechterforschung, Julia Neissl.
Gender-Mainstreaming
Die Direktive der EU an alle Unis, nämlich Gender-Mainstreaming zu betreiben, also Frauen- und Geschlechterfragen in den Unterricht einzubauen, werde nämlich nur vereinzelt von Lehrenden eingehalten.

"Es gibt noch immer Professoren, für die Frauen- und Geschlechterforschung nicht gleichwertig ist zu ihrer eigenen Forschung, zum Beispiel weigern sie sich Abschlussarbeiten zu diesem Thema anzunehmen oder Inhalte aus der Geschlechterforschung in ihre Vorlesungen zu integrieren," so Neissl.
Netzwerk für Wissenschaftlerinnen
Neben dem Studienschwerpunkt, plant das Zentrum für dieses Semester auch eine Ringvorlesung und Veranstaltungen für die breite Öffentlichkeit; u. a. zur Kommunikation von Männern und Frauen in sprachwissenschaftlicher Sicht und eine Vorlesung über männliche und weibliche TV-Texte.

Martha Brinek, Ö1-Wissenschaft
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01.01.2010