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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Baum-Scan unterstützt Sägemeister  
  Eine vom Joanneum Research in Graz entwickelte Technik erlaubt es, Baumstämme vor dem Schnitt zu scannen und so deren inneren Merkmale zu erkennen.  
Mit der Technologie und einer eigens entwickelten Software können Baumstämme mit einer Geschwindigkeit von 10 Metern pro Minute gescannt werden, die inneren Qualitätseigenschaften erkannt und das Rohmaterial entsprechend verwertet werden.
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Virtuelle Schnittbilder des Baumstamms
Das Programm liefert virtuelle Schnittbilder, die den tatsächlich zu erwartenden Brettoberflächen sehr genau entsprechen. So ist es den Sägeführern möglich, Entscheidungen, die ansonsten erst nach dem Schnitt über die weitere Verwendung des Bloches - des roh behauenen Baumstamms -getroffen werden können, bereits vorab am Bildschirm zu treffen und so mehrere mögliche Varianten des Einschnitts durchzuspielen. Durch Markierung des Bloches kann dieser optimal verwertet werden, weil die beste erste Schnittfläche und die optimalen Brettdicken bekannt sind.
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Sägewerk der Zukunft
Die neue Technologie wird derzeit in einer Halle bei Judenburg erprobt, in der die steirische Forschungsgesellschaft Joanneum Research ein Sägewerk der Zukunft schafft. In Zusammenarbeit mit der kalifornischen Firma InVision Technologies wurde ein speziell adaptierter Computertomograph (CT) installiert und eine umfangreiche Testreihe mit heimischen Holzarten (Fichte, Lärche, Tanne, Buche und Eiche) durchgeführt.
Horizontaler Schnitt eines Stamms
 


Noch vor dem ersten Schnitt ist die Struktur des Baumstammes genau bekannt. Das ermöglicht genaue Schnitte und die beste Ausnutzung des vorhandenen Rohmaterials.
Computer erstellt Merkmalskatalog
Mit dem vom Institut für Digitale Bildverarbeitung entwickelten System können die meisten qualitätsbestimmenden Holzmerkmale automatisch und ohne Zeitverlust erkannt werden. Diese Merkmale sind an Hand von Dichtewerten und abhängig von der Lage und der Form unterscheidbar.
Mit Methoden der Digitalen Bildverarbeitung werden diese Merkmale vom Computer automatisch erkannt und in einen Merkmalskatalog, eine Liste, welche den Stamm beschreibt, eingetragen. Mit Hilfe dieser genau auf das Ziel ausgerichteten Beschreibung des Blochs können die im Stamm enthaltenen hochwertigen Anteile optimal genutzt werden.
Holzeigenschaften hervorragend erkennbar
Der Computer entscheidet nach einer Optimierungsrechnung, welches Brett von welcher Seite des Bloches in welcher Reihenfolge geschnitten wird. Wesentliche Einflussfaktoren für die Optimierung sind hier Parameter wie Auftrags- und Lagerstand sowie aktuelle Sortimentspreise.
Verschiedenste Eigenschaften des Holzes, Äste, Schäden sind durch diese Methode sehr gut erkennbar. Durch die Weiterentwicklung des Systems soll auch die Erkennbarkeit von Fäule ermöglicht werden.
Ökonomische Vorteile
Durch die Kenntnis der inneren Struktur des Holzes sind wertmäßige Ausbeuteverbesserungen um etwa fünf bis zehn Prozent zu erwarten. Somit sollten sich derartige Systeme innerhalb von zwei Jahren amortisieren.
->   Joanneum Research: Inspektionssysteme und Qualitätskontrolle in der Holzverarbeitung
 
 
 
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01.01.2010