News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 
Milliarden Lichtjahre entfernter Sternhaufen  
  Bei ihrer Suche nach den Ursprüngen unseres Sonnensystems haben amerikanische Wissenschaftler unter Verwendung innovativster Technologien einen viele Milliarden Jahre alten Sternhaufen entdeckt.  
Die rund eine Million Sterne gehören vermutlich zu den ersten, die nach dem Urknall vor rund 14 Milliarden Jahren entstanden, und bilden ein lang gesuchtes Bindeglied zwischen dem Ursprung des Universums und der Entstehung von Galaxien.
Galaxien: Kollision und Verschmelzung von Sternhaufen
Wie die Washington Post am Samstag berichtete, gelang die Entdeckung einem internationalen Team von Astronomen unter der Leitung von Richard Ellis vom Kalifornischen Technologie-Institut (Caltech).

Die Beobachtung bestätige die Theorie, wonach Galaxien, wie zum Beispiel unsere Milchstraße, aus der Kollision und Verschmelzung von Sternhaufen entstehen, schreibt das Blatt.
->   Caltech Astronomy Institute
Gravitationslinsen
Möglich wurde die Entdeckung dem Bericht nach erst durch das Phänomen der so genannten Gravitationslinse, die eine Art natürliches Teleskop darstellt. Dennis Walsh vom Hodrell Bank Observatorium in England beobachtete mit seinen Kollegen 1979 die erste dieser Gravitationslinsen.

Die Wissenschaftler fanden zwei sternähnliche Objekte (Quasare) an einer Stelle, wo es nach ihren Radiobeobachtungen eigentlich nur eines geben konnte.
Gravitationsfeld beugt Licht
Zusätzliche Untersuchungen ergaben, dass es sich nicht um zwei separate Objekte handelte. Vielmehr wurde das Licht eines Quasars auf dem Weg zur Erde durch die Schwerkraft einer Riesengalaxie in zwei Phantombilder aufgespalten.

Es war die Bestätigung der schon 1916 von Albert Einstein in seiner Allgemeinen Relativitätstheorie gemachten Voraussage, dass das Gravitationsfeld jeder Masse das Licht beugt.
Tiefe Einblicke ins Weltall
Noch bemerkenswerter als die Entdeckung des eine halbe Milliarde Jahre nach dem Urknall entstandenen prägalaktischen Sternhaufens sei jedoch die von den Forschern um Ellis verwendete innovative Technologie, meinte Bruce Margon vom Institut für Weltraum-Teleskope in Baltimore.

Durch die Verknüpfung von Hubble-, Keck-Teleskop und
Gravitationslinse können die Forscher nun tiefer in Raum und Zeit eindringen als jemals zuvor.
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010