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"Elektronischer Blindenhund" aus Graz  
  Spezialisten in Graz arbeiten derzeit an einem "elektronischen Blindenhund". Er soll sehbehinderten und blinden Menschen helfen, sich selbstständig und sicher in unbekannter städtischer Umgebung zu orientieren.  
Kamera, GPS, Kompass und Schrittmesser
In dem vom Institut für Digitale Bildverarbeitung der landeseigenen steirischen Joanneum Research GmbH und den Instituten für Theoretische bzw. Angewandte Geodäsie der TU Graz konzipierten Projekt soll ein Gerät entwickelt werden, dass sowohl eine Kamera, einen GPS-Empfänger, einen digitalen Kompass als auch einen Schrittmesser enthält.

Dafür hat man sich mit Projektpartnern aus u.a. Deutschland (Siemens/ Padernborn), Großbritannien (Royal national Institute for the Blind) und Schweden zusammengeschlossen.
->   Joanneum Research, Institut für Digitale Bildverarbeitung
->   TU Graz
3D-Stadtmodell
Mit Hilfe dieses Gerätes - des so genannten Visguide (VISion based navigation GUIde for visually Disabled and Elderly persons) - soll der Benutzer auf Grund eines gespeicherten 3D-Stadtmodells, mit dem die eingehenden Daten verglichen werden, seine aktuelle Position in der Stadt bestimmen.
An Kleidung angebracht
Der "elektronische Blindenhund" wird dabei entweder an der Kleidung (am Gürtel) angebracht oder in Form eines Rucksackes mitgeführt. Die Informationen sollen dem Benützer "entweder akustisch oder auch sensorisch" übermittelt werden, so Projektgruppen-Leiter Lucas Paletta im Gespräch mit der APA.
Suche nach Geldquellen
Zur Zeit befindet sich "Visguide" allerdings noch im Projektstadium, so Paletta. Nun macht man sich auf die Suche nach Geldquellen, um einen Prototyp zu bauen.

"Die im Projekt entwickelte Navigationsmethode kann auch für andere Anwendungen eingesetzt werden, bei denen eine präzise Lokalisierung in Stadtumgebungen in Verbindung mit einer GIS-Auswertung benötigt wird, z.B. bei der automatischen Erkennung von präzise vermessenen Verkehrszeichen", erklärte der Grazer Experte weiter.
Ausgezeichnetes Projekt
Mit dem Projekt wurde das Grazer Forscherteam auch schon öffentlich anerkannt: durch eine Auszeichnung im Rahmen des vom Verkehrsclub Österreich, dem Verkehrsministerium und den ÖBB vergebenen "Mobilitätspreises 2001".
 
 
 
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01.01.2010