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Niederlande: Gesetz zur Embryonenforschung  
  Das niederländische Parlament hat ein Gesetz zur
Embryonenforschung beschlossen. Danach soll die Forschung an überzähligen Embryonen gestattet, das therapeutische Klonen dagegen ausgeschlossen werden.
 
Dies erklärte eine Parlamentssprecherin nach der Abstimmung am Dienstag in Den Haag. Eine Mehrheit aus den Regierungsparteien der Sozialdemokraten, Liberalen und Grünen habe die Regierungsvorlage unterstützt.

Abgeordnete kleiner christlicher Parteien wandten sich grundsätzlich dagegen, die Forschung an Embryonen zuzulassen, berichtete die Kathpress.
Embryonen-Status wichtig
Wichtigster Streitpunkt in der Debatte war der Status des Embryos. Die Regierung hatte sich dafür ausgesprochen, eine "zunehmende Schutzwürdigkeit" mit zunehmendem Alter festzulegen.

Wenn die Eltern ihre Zustimmung erteilten, solle die Forschung "überzähligen" Embryonen erlaubt werden. Das Gesetz sieht vor, nach drei Jahren zu überprüfen, ob das Verbot des therapeutischen Klonens beibehalten werden soll. Bisher gebe es für das therapeutische Klonen keinen ausreichenden gesellschaftlichen Konsens, argumentierte die Regierung.

Ausdrücklich ausgeschlossen bleiben sollen in jedem Fall das Klonen zu Fortpflanzungszwecken, die Geschlechtswahl bei der künstlichen Befruchtung und das Zusammenfügen von menschlichen und tierischen Zellen.
Warnung vor 'technischer' Diskussion
Die niederländischen Bischöfe hatten die Abgeordneten vor einer "rein technischen Diskussion" über menschliche Embryonen gewarnt. Mit Blick auf das neue Embryonengesetz kritisieren die Bischöfe, dass der Schutz des menschlichen Lebens ab der Befruchtung damit nicht gewährleistet werde.

Dieser Schutz komme jedoch dem menschlichen
Leben in all seinen Stadien zu. Es gebe keinen "Beginn der Schutzwürdigkeit", wie es das Gesetz suggeriere. Weder das Leben eines Embryos noch das eines geborenen Menschen dürfe dem Nützlichkeitsdenken unterworfen werden, so die Bischöfe. Es müssten Methoden gefunden werden, wie die Forschung vorangetrieben werden könne, ohne ethische Grundwerte zu missachten.
->   Mehr zu Embryonen-Schutz in science.orf.at
 
 
 
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01.01.2010