News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Erdbeben: Heiße Zone Amerika  
  Das jüngste Erdbeben in El Salvador mit Hunderten Toten fand in einer tektonischen Schwächezone statt, in der Erdbeben und Vulkanismus häufig auftreten. Grund hierfür ist das Aufeinandertreffen zweier großer tektonischer Erdplatten.  
Allein in El Salvador CO2 starben bei der Naturkatastrophe am Samstag über 400 Menschen. Die Behörden im benachbarten Guatemala sprachen von sechs Todesopfern. Der Präsident von El Salvador, Francisco Flores, rechnet mittlerweile sogar mit Tausenden von Toten.
Stärke 7,6 auf der Richterskala
Die derzeitige Opferbilanz sei noch "sehr vorläufig", warnte er gestern. Das Beben mit einer Stärke von 7,6 auf der Richterskala hatte die Region Samstag Vormittag (Ortszeit) erschüttert. Das Epizentrum lag im Pazifik vor der Küste El Salvadors. Das Beben war fast im gesamten mittelamerikanischen Pazifikraum zu spüren.
Geodynamik: Erbebenzone Mittelamerika
Die beiden amerikanischen Kontinente sind nur die beiden direkt sichtbaren Bestandteile der Amerika-Platte, einer großen Lithosphärenplatte, die sich vom Mittelatlantischen Rücken bis zu den zusammenlaufenden Kontinentalrändern im Westen erstreckt.
Diese Asymmetrie in der Geodynamik der Amerika-Platte ist Auslöser von Erdbeben und vulkanischen Aktivitäten. Dieser aktive Kontinentalrand mit seinen konvergenten Plattenrändern ist der Hauptverursacher der asymmetrischen Topographie Amerikas, da in dieser Zone die kontinentale Amerika-Platte und die ozeanische Pazifik-Platte zusammenlaufen.
...
Erdbeben - Ursachen und Kategorien
Erdbeben sind natürliche Erschütterungen der Erdoberfläche mit tiefem Ausgangspunkt (Hypozentrum). Man kennt Erdbeben durch Einsturz von Hohlräumen (Einsturzbeben) und durch Vulkanismus (Ausbruchsbeben), vor allem aber tektonische Beben (Dislokationsbeben) durch Faltungsvorgänge in der Erdkruste und durch Verschiebungen großer Bruchschollen der Erdkruste. Ein Erdbeben wird am stärksten empfunden im Epizentrum (senkrecht über dem Hypozentrum). Nach der Entfernung vom Erdbebenherd unterscheidet man Orts-, Nah- und Fernbeben.
->   Die schwersten Erdbeben der letzten Jahre
...
Instabile Zone Mittelamerika
 


Tektonische Schwächezone Amerika
Durch die Spreizung des Mittelatlantischen Rückens von 2,5 Zentimeter pro Jahr nach Westen und die Spreizung der ozeanische Platte von bis zu acht Zentimeter ostwärts ergeben sich Konvergenzraten von bis zu 10,5 Zentimeter im Jahr.
In dieser Subduktionszone schiebt sich die ozeanische Pazifik-Platte demnach um diesen Betrag unter die kontinentale Amerika-Platte. Typische Merkmale dieser tektonischen Schwächezone sind Tiefseegräben, die bekannten Erdbeben und eine Hochgebirgskette mit vereinzelt vulkanischer Tätigkeit.
...
Erdbeben - die Folgen
Erdbeben haben zahlreiche Nebenwirkungen: Spaltenbildung, Gas-, Wasser- und Schlammausbrüche, Bergstürze und Flutwellen (Tsunamis). Die Erdbebenforschung (Seismologie) wird in Erdbebenwarten mit Hilfe von Seismographen betrieben. Die Bebenstärke wird nach der Mercalli-Skala (Intensität) oder der Richterskala beschrieben. Ausgeprägte Erdbebenzonen sind die Ränder des Pazifischen Ozeans, die Zone junger Faltengebirge von Indonesien über den Himalaya bis in den Mittelmeerraum, und das System der ozeanischen Rücken (Riftzonen).
->   Allgemeines über Erdbeben
...
Gefahrenzone Kalifornien
Durch das südliche Kalifornien zieht sich auf einer Strecke von 1.000 Kilometern die San-Andreas-Verwerfung, eine tiefreichende Störung in der Erdkruste. Hier schiebt sich die pazifische Platte mit mehr als sechs Millimetern pro Jahr nach Nordwesten und reibt sich dabei am verhältnismäßig ortsfesten nordamerikanischen Kontinent.
...
Platten 'verhaken' sich
Die Gesteine beider Platten gleiten nicht immer widerstandslos aneinander vorbei - oft "verhaken" sie sich im Bereich der Verwerfung, die fälschlicherweise oft auch als Graben bezeichnet wird. Dabei bauen sich Spannungen in der Erdkruste auf, die sich durch Erdbeben entladen. Die Großräume San Francisco und Los Angeles sind zudem von der Hayward-Verwerfung und einem Netzwerk kleinerer Gräben durchzogen, von denen ebenfalls Gefahren ausgehen.
...
Erdbeben in Österreich - ein Überblick
Die österreichische Chronik der Schadenbeben reicht bis zum Jahre 1201 n.Chr. zurück. Natürlich sind ältere Aufzeichnungen in den Chroniken mit großen Unsicherheiten behaftet, und eine Interpretation gestaltet sich dementsprechend schwierig und aufwendig.

 
Erdbebenhäufung in Österreich seit 1900.


Dennoch beinhalten diese Überlieferungen wertvolle Hinweise über das Ausmaß historischer Erdbebenkatastrophen. Die Bereiche Österreichs, die regelmäßig von Erdbeben betroffen sind, können schon anhand der Epizentrenverteilung der gefühlten Erdbeben erkannt werden.
->   Derzeitige seismische Aktivitäten in Mittelamerika und der Karibik
->   World Data Center for Seismology, Denver
->   Pacific Earthquake Engineering Research Center(PEER
->   Center for Earthquake Research and Information(CERI)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010