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Schildkröten mit Sensor für Erdmagnetismus  
  US-Forscher haben den Orientierungssinn einer Wasserschildkrötenart untersucht und sind auf einen "eingebauten" Sensor gestoßen, der das Erdmagnetfeld registriert und die Tiere so auf ihrem Kurs durch den Nordatlantik hält.  
Das Forscherteam um Kenneth Lohmann von der University of North Carolina (Chapel Hill) veröffentlicht die Ergebnisse der Untersuchungen im Wissenschaftsmagazin "Science", das am Freitag erscheint.
Einmal rund um den Nordatlantik ...
Kaum aus dem Ei geschlüpft begeben sich die Unechten Karettschildkröten (Caretta caretta) auf große Reise. Ohne elterliche Einweisung oder Begleitung schwimmen sie im Uhrzeigersinn einmal rund um den Nordatlantik und kommen nach gut 12.000 Kilometern wieder nach Florida zurück.
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Unechte Karettschildkröte
Die Unechte Karettschildkröte, mit wissenschaftlichem Namen Caretta Caretta, ist eine große, räuberische Seeschildkröte, die bis zu einem Meter lang und 200 kg schwer wird. Ihre Farbe ist rot-braun, sie ernährt sich von Krabben, Quallen und anderen Weichtieren. Verbreitung: tropische und subtropische Gebiete des Pazifiks, Atlantiks und des Indischen Ozeans. Lebensraum: Küstengewässer aber auch offenes Meer. 1988 wurde die Schildkrötenart unter besonderen Schutz gestellt(Artenschutzabkommen Anhang I).
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Genetisch festgelegter Sensor für Erdmagnetfeld
Die US-Forscher haben den Orientierungssinn dieser Wasserschildkröten untersucht und sind dabei auf einen genetisch festgelegten Sensor gestoßen, der das Erdmagnetfeld registriert.

Mit dessen Hilfe bekommen sie zu gegebener Zeit den Tipp, die Reiserichtung zu ändern, um auf Kurs zu bleiben, so die Wissenschaftler.
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Der
Der Migrationspfad der Unechten Karettschildkröten folgt einer gewaltigen Strömung im Nordatlantik. Das Wasser innerhalb dieses großen Wirbels ist relativ warm und bietet reichlich Nahrung für die Baby-Schildkröten. Die Bedingungen ändern sich schlagartig außerhalb des Wirbelsystems. Wer vom Pfad abkommt, erfriert oder verhungert meist in Kürze.
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Überprüfung im Wassertank
Lohmann und Kollegen machten die Probe aufs Exempel. Sie setzten die Schildkröten in einen großen Salzwassertank, der von einer magnetischen Spule umgeben war.

Die Spule erzeugte magnetische Felder, die denen auf dem Migrationspfad der Karettschildkröten stark ähnelten.
Prompte Reaktion der Schildkröten
Tatsächlich reagierten die kleinen Wanderer mit einer Wende in Richtung Osten, wenn sie einem Magnetfeld wie im Norden Floridas ausgesetzt wurden.

Bei magnetischen Strömungen wie vor der Küste Nordspaniens schwammen die meisten in den Süden und am südlichen Ende des Nordatlantiks, zwischen Afrika und Südamerika dann in Richtung Norden zurück nach Florida.
->   Science
->   University of North Carolina
 
 
 
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01.01.2010