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Zukunft und Gefahren der Genetik  
  Der britische Physiker Stephen Hawking erwartet, dass die Gentechnik irgendwann in der Zukunft neue Menschen erschaffen wird.  
''Ich befürworte das nicht, ich sage nur, es wird passieren, ob wir wollen oder nicht'', sagte Hawking am Wochenende bei einem Vortrag in Bombay. Außerdem befürchtet er, dass sich die Menschheit in den nächsten hundert Jahren selbst vernichten könnte. Das könne durch einen Atomkrieg oder ein Unglück geschehen.
''Jetzt, da wir die technischen Möglichkeiten haben, besteht die echte Gefahr, dass wir alles auf dem Planeten auslöschen'', sagte Hawking.
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Stephen Hawking
Stephen Hawking ist der wohl bedeutendste Wissenschaftler auf dem Gebiet der theoretischen Physik. Er hat wesentlich zum modernen Verständnis des Universums beigetragen, unsere Vorstellungen über Phänomene wie Schwarze Löcher revolutioniert und wartete mit neuen Erkenntnissen über Ursprung und Natur des Universums auf. Er hat an der Universität von Cambridge den Lehrstuhl inne, den Isaac Newton einst leitete.
->   Homepage von Stephen Hawking
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DNS-Manipulation hilft Raumfahrt
Doch die Möglichkeiten gentechnischer Manipulationen bergen für den 59-Jährigen auch positive utopische Potenziale. In Hinkunft, so Hawking, werde sich "die menschliche DNS sehr schnell weiterentwickeln und den Menschen helfen, ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten auszubauen. Unter anderem, um auch die Schwierigkeiten bei der Raumfahrt zu überwinden."
Behinderung der Forschung
Eher praktische Überlegungen stellte Professor Detlev Ganten zuletzt während eines Ärzteforums der deutschen Bundesärztekammer an. Die Vergabe von Patenten für einzelne menschliche Erbinformationen behindere nach Ansicht des Direktors des Berliner Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin die Genforschung.
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Genpatente
Da in einzelnen menschlichen Genabschnitten Ursachen für bestimmte Krankheiten vermutet werden, haben sich bereits mehrere Biotechnologie-Unternehmen Gensequenzen patentieren lassen. Bisher seien nur etwa 50 Prozent des menschlichen Genoms durch entsprechende Publikation der Öffentlichkeit zugänglich, so der Molekularmediziner.
->   Grundlagen der Genetik
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Wettlauf zwischen Privaten und Kommerziellen
Die Einführung gentechnischer Verfahren habe in einigen Fällen überhaupt erst zur Gewinnung neuer Wirkstoffe geführt.
Daher sei die Aufklärung der Gesamtsequenz, so Ganten, zu einem Wettlauf zwischen nicht kommerziellen und kommerziellen Einrichtungen geworden.
Wichtige Meilensteine der Genforschung und Gentherapie
Die Erforschung der Gene ist noch keine 150 Jahre alt. Hier die wichtigsten Ereignisse dieser noch jungen Wissenschaftsdisziplin im Überblick:
1865
Der österreichische Augustinermönch Gregor Mendel beweist in Versuchen die Gesetze der Vererbung, was kaum beachtet wird.
1900
Unabhängig voneinander entdecken drei Forscher die Mendelschen Gesetze wieder.
1953
James Watson und Francis Crick beschreiben die Struktur der DNA als doppelsträngiges Molekül.
1982
Das erste gentechnisch hergestellte Medikament (Insulin) kommt in den USA auf den Markt.
1988
In den USA wird mit der "Krebsmaus", in deren Erbsubstanz ein menschliches Krebsgen eingeschleust wurde, erstmals auf ein genmanipuliertes Tier ein Patent erteilt.
1990
Der 14. September 1990 gilt als Start zu Versuchen der Gentherapie. Forscher schleusen in die Körperzellen eines immunkranken Mädchens neue Gene ein.
1994
Der Kölner Forscher Klaus Rajewsky schaltet gezielt einzelne Gene nur in bestimmten Zellen von Mäusen ab.
1997
Durch das schottische Klonschaf "Dolly" wird erneut die Diskussion um das exakte Kopieren von Menschen entfacht.
1999
Im September stirbt der 18-jährige Jesse Gelsinger aus Arizona nach einer Gentherapie. Er gilt als das erste Todesopfer dieses Verfahrens. Allerdings erhielt auch er die neuen Gene nur in bestimmte Körperzellen.
2000
Am 26. Juni präsentieren Craig Venter und das staatliche Human-Genom-Projekt einen groben Abriss des menschlichen Erbguts.
2001
US-Forscher stellen den ersten Affen vor, dessen Keimbahn gentechnisch verändert ist. Er kann somit das Gen für einen Fluoreszenzfarbstoff voraussichtlich an seine Nachkommen weitergeben.
->   Philosophisches über die Zukunft der Gentechnik
->   Mehr über Genetik
 
 
 
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01.01.2010