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Leukämie-Gen entdeckt: Neue Heilungschance?  
  Britische Wissenschaftler haben eine Methode zur Erkennung und Zerstörung von Leukämiezellen entwickelt. Sie gibt Anlass zur Hoffnung auf neue Therapiemethoden gegen Leukämie.
 
Die Erkenntnisse beruhten auf der Entdeckung eines Gens mit der Bezeichnung WT-1, das in allen Leukämie auslösenden Zellen vorhanden sei, teilte die Forschergruppe des Hammersmith Hospitals und des Imperial College of Medicine in London am Montag mit.
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Was ist Leukämie?
Leukämie entsteht, wenn der normale Reifeprozess der weißen Blutkörperchen unterbrochen wird und unreife weiße Blutkörperchen, sogenannte Blasten, rasch zunehmen. Vermehren sich die Blasten, ohne normale Blutzellen zu bilden, kommt es zur Verdrängung und verminderten Neubildung roter und weißer Blutkörperchen, sowie der Blutplättchen. Die Folgen: Einerseits sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut, da die roten Blutkörperchen den Sauerstofftransport im Körper nur mehr bedingt bewältigen können. Andererseits steigt das Infektionsrisiko an, da die unreifen weißen Blutkörperchen der Immunabwehr nur noch ungenügend dienen.
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Markierung des Gens ermöglicht Isolierung
Die Markierung des Gens ermöglicht, die für die Krankheit verantwortlichen Zellen zu isolieren. Die Forscher entwickelten immune Zellen, die in der Lage waren, das WT-1-Gen in den Krebszellen zu erkennen und diese dann zu zerstören, ohne gesunde Zellen zu beeinträchtigen. Erste klinische Tests an Leukämie-Patienten sollen in den kommenden zwei Jahren vorbereitet werden.
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Die Formen der Leukämie
Man unterscheidet zwischen akuten und chronischen sowie zwischen lymphatischen und myeloischen Leukämien. Das erste Begriffspaar bezeichnet den Verlauf der Erkrankung, das zweite charakterisiert die Herkunft der "fehlerhaften" Zellen. Akute Leukämien verlaufen schnell und heftig, chronische treten langsam und schleichend auf. Aus myeloischen Zellen entwickeln sich Granulozyten und Monozyten. Diese Formen der weißen Blutkörperchen dienen der Abwehr bakterieller Infektionen. Lymphatische Zellen reifen normalerweise zu B- oder T-Zellen heran. Diese Formen der weißen Blutkörperchen dienen der Immunabwehr.
->   Weitere Infos zu Leukämie
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Prinzip bei allen Leukämien anwendbar
Das Prinzip sei bei allen Formen von Blutkrebs anwendbar, sagte der Mediziner Hans Stauss vom Imperial College. Er bezeichnete die neue Methode als großen Schritt hin zu einer neuen Behandlungsmethode für die Krankheit. Die Erkenntnisse könnten auch bei der Therapie von Brust- oder Lungenkrebs angewendet werden, sagte Stauss.
->   Imperial College of Medicine
->   Hammersmith Hospitals NHS Trust
 
 
 
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01.01.2010